Ärger um Buslinie und Verkehr

Bruchhof-Sanddorf. In Sachen Verkehr und Lärm sind die Bruchhofer ziemlich geplagt. Und dies in vielerlei Hinsicht. Da war zum einen die Bahnbaustelle, die für Ärger und blank liegende Nerven sorgte. Doch hier ist das Ende praktisch da, nur kleinere Arbeiten stehen aus, sagte Bruchhof-Sanddorfs Ortsvertrauensmann Thomas Morsch (CDU) beim Besuch unserer Zeitung im Ort

 Ungeliebte Haltestelle: Vor allem ältere Menschen aus Bruchhof-Sanddorf würden, so wie bis Ende 2011 üblich, lieber wieder am Christian-Weber-Platz statt am historischen Marktplatz in Homburg (unser Bild) in den Bus steigen. Fotos: SZ-Redaktion/Stumm

Ungeliebte Haltestelle: Vor allem ältere Menschen aus Bruchhof-Sanddorf würden, so wie bis Ende 2011 üblich, lieber wieder am Christian-Weber-Platz statt am historischen Marktplatz in Homburg (unser Bild) in den Bus steigen. Fotos: SZ-Redaktion/Stumm

Bruchhof-Sanddorf. In Sachen Verkehr und Lärm sind die Bruchhofer ziemlich geplagt. Und dies in vielerlei Hinsicht. Da war zum einen die Bahnbaustelle, die für Ärger und blank liegende Nerven sorgte. Doch hier ist das Ende praktisch da, nur kleinere Arbeiten stehen aus, sagte Bruchhof-Sanddorfs Ortsvertrauensmann Thomas Morsch (CDU) beim Besuch unserer Zeitung im Ort. Für 2016 sei in Aussicht gestellt worden, dass eine Lärmschutzwand entlang der Bruchhofer Strecke gebaut werde - von der Bahn und mit Geld vom Bund. Allerdings: Dies gilt nur für den Abschnitt von der Erbacher Straße gen Ortsausgang. In die andere Richtung, nach Homburg, sollen lediglich Lärmschutzmaßnahmen, etwa der Einbau entsprechender Fenster, bezuschusst werden. Doch Morsch will sich dafür einsetzen, dass die Wand in diesem Bereich, es gehe um etwa 400 Meter, ebenfalls komme. Ende der Woche werde er mit dem Bundestagsabgeordneten Alexander Funk sprechen.Die andere große Lärmquelle ist der Durchgangsverkehr. "Der ist nach wie vor sehr hoch", betonte Morsch. Im Moment sei es sogar noch schlimmer, weil die Brücke der Berliner Straße saniert werde. "Aber wir hoffen, dass diese Baustelle Ende Februar/Mitte März abgeschlossen sein wird." Es sei ein großes Anliegen der Bruchhofer Bürger, dass der Autobahn-Anschluss Homburg-Ost gebaut werde - nach Möglichkeit über die alte Bahntrasse. Der Schwerlastverkehr sei ein Riesen-Problem. Die Lastwagen, die zu den großen Unternehmen fahren, nutzten die Ausfahrt Waldmohr, dann die L119/Kaiserslauterer Straße. Wenn der Autobahnanschluss käme, könnte man eine übergeordnete Straße ausweisen, und diese für den Lkw-Verkehr über 7,5 Tonnen sperren. "Das wäre natürlich ein Traum", unterstrich Morsch. Doch es gibt auch etwas, das er fürchtet: Wenn die Autobahnbrücke Homburg saniert wird, der Ausbau der bestehenden Ausfahrt Homburg zur Drei- oder Vier-Ohren-Lösung losgeht, dann "geht bei uns keine Maus mehr über die Straße".

Noch an einem anderen Verkehrsmittel entzündet sich in dem Stadtteil der Ärger: der Bus. Genauer geht es um die Linie S 513, einst die S 3. Vor der Umstellung vor gut einem Jahr sei diese im Halb-Stunden-Takt über Erbach gefahren. Und in der Stadt konnte man an der Haltestelle auf dem Christian-Weber-Platz einsteigen. Das ist nun nicht mehr so: Die Erbach-Strecke gibt es so nicht mehr, der Halt in der Stadt wurde an den historischen Marktplatz verlegt. Beides keine guten Lösungen, sagte Morsch. Früher habe man in Erbach direkt am Discounter aussteigen können, gelangte dort zudem in weitere Geschäfte und in ein Ärztehaus. "Das lag dadurch quasi vor der eigenen Haustür." Dies sei besonders relevant, da die Infrastruktur in Bruchhof-Sanddorf relativ schlecht sei. Es gebe zwar drei Bäckereien, aber keinen Metzger, zudem fehlten Ärzte und eine Apotheke.

Die Busanbindung sei vor allem für ältere Mitbürger ohne Auto sehr wichtig gewesen. Nun gelangten sie zwar auch per Bus nach Erbach, müssten aber ein Stück laufen zu den Geschäften. "Es macht eben einen Unterschied, ob eine 83-/84-jährige Frau gerade über die Straße geht, oder ob sie mit Einkaufstüten 300 bis 400 Meter laufen muss", machte Morsch klar. Weiteres Ärgernis ist die Haltestelle Marktplatz in der Innenstadt: Viele ältere Menschen seien am Christian-Weber-Platz ein- und ausgestiegen, nun müssten sie sich bis zum Marktplatz bemühen - oft keine leichte Sache. Zudem sei die Haltestelle dort nicht einmal überdacht, und der Bus bleibe in den engen Straßen der Altstadt häufig stecken. Sein Stellvertreter Manfred Rippel und er seien sehr bemüht, "diese Geschichte vom Eis zu bekommen". Immerhin betreffe das 90 bis 95 Prozent der älteren Mitbürger im Ort. "Gerade in Zeiten des demographischen Wandels sollte man die Belange älterer Mitbürger achten. Aber das wird in Homburg beim zuständigen Amt und bei der Saar-Pfalz-Bus offenbar nicht so gehandhabt", machte Morsch deutlich. < Bericht folgt

Foto: SZ-Redaktion/Stumm

"Wir versuchen, diese Geschichte vom Eis zu bekommen."

 Auch außerhalb der Stoßzeiten ist auf der Kaiserslauterer Straße in Bruchhof-Sanddorf viel Verkehr.

Auch außerhalb der Stoßzeiten ist auf der Kaiserslauterer Straße in Bruchhof-Sanddorf viel Verkehr.

Thomas Morsch zur geänderten Buslinie

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