Ängste vor Drei-Ohren-Lösung

Homburg/Kleinottweiler · Des einen Freud, des anderen Leid: Die Homburger wollen mit dem Ausbau des bestehenden Autobahn-Anschlusses bei Reiskirchen die Verkehrssituation entschärfen. In Kleinottweiler befürchtet man mehr Autos im Ort.

 Geht alles nach Plan, so könnte Ende 2015/Anfang 2016 mit dem Umbau des Autobahnanschlusses Homburg/Bexbach begonnen werden. Bürger von Kleinottweiler befürchten eine Verlagerung des Zubringerverkehrs durch ihren Ort. Foto: Thorsten Wolf

Geht alles nach Plan, so könnte Ende 2015/Anfang 2016 mit dem Umbau des Autobahnanschlusses Homburg/Bexbach begonnen werden. Bürger von Kleinottweiler befürchten eine Verlagerung des Zubringerverkehrs durch ihren Ort. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Welche Auswirkungen hat die geplante Ertüchtigung des bestehenden Autobahn-Anschlusses Homburg/Bexbach (Drei-Ohren-Lösung) auf die umliegenden Ortschaften? Mit dieser Frage beschäftigt man sich nicht zuletzt in Kleinottweiler. Und das aus Sicht des kleinsten Bexbacher Stadtteils mit gutem Grund. Denn: Sollte, wie geplant, im Zuge des Umbaus des Autobahnanschlusses an die A 6 in Richtung Mannheim und Paris die Richardstraße (L 118) aus Richtung Reiskirchen als Zubringer "abgehängt" werden, befürchten Anwohner, dass der Verkehr zwischen Waldmohr/Jägersburg und dem Autobahn-Anschluss nicht mehr über die Erbach-Umgehung und eben die Richardstraße abgewickelt wird. Stattdessen könnte, so die Vermutung, die B 423 - und damit auch die Ortsdurchfahrt Kleinottweiler - neuer Zubringer werden. Diesen Verdacht hatte kürzlich auch SZ-Lesereporter Peter Geimer verdeutlicht. Geimer hatte zudem die Vermutung geäußert, dieser "neue" Verkehr könnte dann in Kleinottweiler selbst abkürzen und die Route über L 119 (Altstadter Straße/Homburger Straße) nehmen. Ohne eine neue Autoanbindung Ost sieht der Kleinottweiler Bürger schwarz.

Klaus Kosok, Pressesprecher des zuständigen Landesbetriebs für Straßenbau des Saarlandes (LfS), sieht diese Gefahr allerdings nicht. "Wir gehen vielmehr davon aus, dass sich dieser Zubringer-Verkehr in Richtung Berliner Straße und Steinbachstraße verlagert." Allerdings verdeutlichte Kosok auch, dass die B 423 und damit auch die Ortsdurchfahrt Kleinottweiler, als Bundesstraße für den überregionalen Verkehr gedacht sei. Will sagen: Viel Verkehr ist hier eher nicht die Ausnahme.

Doch wie akut könnte sich die Verkehrssituation in Kleinottweiler verändern - so sie sich denn, wie von Peter Geimer befürchtet, für das Dorf zum Negativen wendet. Im Gespräch mit unserer Zeitung skizzierte Klaus Kosok den weiteren Verlauf des Verfahrens. "Wir gehen davon aus, dass wir im Frühjahr 2014 in die sogenannte Planfeststellung gehen." Diese Planfeststellung, so der Pressesprecher des LfS, entspreche grundsätzlich dem Bebauungsplanverfahren in den Kommunen. Ein Jahr veranschlagt Kosok für diesen wichtigen Schritt hin zu gültigem Baurecht. Er machte allerdings auch klar, dass dieses Zeitfenster "wage" bestimmt sei, je nach Verfahrensverlauf bei der Planfeststellung. Als möglichen Baubeginn für den Umbau des Autobahnanschlusses auf "drei Ohren" nannte Kosok Ende 2015/Anfang 2016. Und dann könnte es für Kleinottweiler ernst werden. Denn sollten sich die Einschätzungen des LfS nicht bewahrheiten, könnte in der Tat die Strecke über Kleinottweiler ein Ersatz für die dann abgehängte Richardstraße durch Reiskirchen werden - immerhin ist der Weg über das kleine Dorf einer, der schon früher genutzt wurde.

Eine wichtige Rolle bei der zukünftigen Verkehrslasten-Verteilung wird auch der angedachte zweite Autobahnanschluss "Homburg-Ost" spielen. Dort sei man in Gesprächen mit der Stadt Homburg, so Kosok, "allerdings ist die Planungsdichte da nicht so hoch, wie beim Umbau des bestehenden Autobahnanschlusses".

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