Mediziner gibt Lebensmittelindustrie Schuld Adipositas im Saarland – viele Übergewichtige setzen auf Magenverkleinerungen

Homburg · Der Homburger Adipositas-Chirurg, Dr. Sebastian Holländer, gibt der Lebensmittelindustrie große Schuld an der globalen Adipositas-Epidemie. Auch im Saarland ist diese zu spüren, immer wieder legen sich übergewichtige Menschen unters Messer – für eine Magenverkleinerung.

 Ein adipöser Patient, dem der Magen verkleinert wurde, zu erkennen an den feinen OP-Narben am Oberbauch, wird in der Klinik nachuntersucht. In der Regel ist bei stark übergewichtigen Patienten die Operation jeder herkömmlichen Therapie überlegen.

Ein adipöser Patient, dem der Magen verkleinert wurde, zu erkennen an den feinen OP-Narben am Oberbauch, wird in der Klinik nachuntersucht. In der Regel ist bei stark übergewichtigen Patienten die Operation jeder herkömmlichen Therapie überlegen.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Im zertifizierten Zentrum für Adipositas-Chirurgie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg operieren die Chirurgen pro Jahr etwa 100 stark übergewichtige Patienten. Ihnen wird der Magen verkleinert oder ein Magenbypass gelegt, weil alle anderen Maßnahmen zur Gewichtsreduktion erfolglos geblieben sind. Bei einem BMI (Body Mass Index) ab 30 spricht man von Adipositas, von Fettleibigkeit. Die Weltgesundheitsorganisation hat im Jahr 2000 erstmals vor einer „globalen Adipositas-Epidemie“ gewarnt. „In Deutschland ist bereits jeder Vierte adipös“, sagt Dr. Sebastian Holländer, Oberarzt sowie Adipositas- und Viszeralchirurg am Uniklinikum.