ADAC-Forum: 60 Prozent weniger Unfälle möglich

Eppelborn/Saarbrücken. Tag für Tag verunglücken auf Saarlands Straßen mehr als ein Dutzend Verkehrsteilnehmer und jede Woche ist mindestens ein Verkehrstoter zu beklagen. "Die Unfallzahlen sind sicher noch um 60 Prozent reduzierbar", hieß es am Mittwoch auf dem ADAC-Verkehrsforum im Kultur- und Kongresszentrum in Eppelborn

Eppelborn/Saarbrücken. Tag für Tag verunglücken auf Saarlands Straßen mehr als ein Dutzend Verkehrsteilnehmer und jede Woche ist mindestens ein Verkehrstoter zu beklagen. "Die Unfallzahlen sind sicher noch um 60 Prozent reduzierbar", hieß es am Mittwoch auf dem ADAC-Verkehrsforum im Kultur- und Kongresszentrum in Eppelborn. Neue Wege zu mehr Verkehrssicherheit, so die Experten, erfordern aber vor allem ein noch besseres "Zusammenspiel von Mensch-Straße-Fahrzeug". "Ein Viertel aller tödlichen Unfälle auf Autobahnen passieren, weil der Fahrer am Steuer aus Müdigkeit eingenickt ist", warnte der Münchner Rechtsmediziner Wolfram Hell, der auf eigene Studien in Bayern verwies. "Eine Nacht nicht geschlafen ist das gleiche Risiko wie ein Promille Alkohol." Alkohol sei bei jedem achten tödlichen Autobahnunfall die Ursache. Hell appellierte an die Autofahrer, rechtzeitig genügend Pausen einzulegen, und forderte mehr Rastplätze für Lkw-Fahrer. Außerdem verlangte er - wie in Frankreich schon praktiziert - eine Gelb-Orange-Rot-Kennzeichnung für Medikamente, deren Einnahme das Fahrverhalten beeinträchtigen oder sogar immens gefährden können. Warum es auf manchen Straßen öfter kracht als anderswo, hat der Wiener Unfallforscher Ernst Pfleger mit Blickanalysen an bestimmten Straßen und Unfallschwerpunken im Saarland untersucht. Dazu zählen die B 405-L 142 Saarlouis-Fraulautern, Saarwellingen, die B 268 Riegelsberg, die L 213 Homburg, die B 41 St. Wendel, die L 152 Wadern-Nunkirchen, Weiskirchen-Thailen, die L 157 Weiskirchen, Losheim, die B 406 Potsdamer Platz-Verkehrskreisel Nennig und die A 1 Eppelborn, Lebach, Theley. "Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden an die Unfallkommissionen auf Kreisebene geschickt und werden am 26. November von der Verkehrsunfallkommission Saarland erörtert", so Referatsleiter Bernhard Strube vom Wirtschafts- und Verkehrsministerium. ulo

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