Action, Witz und Hoch-Philosophisches

Saarbrücken. Drei Aufführungen von 17 bis 20 Uhr, ganz schön lang war das Programm der Jugendclubs. Der Erfolg aber war enorm: die Zuschauerränge im St. Arnualer Überzwerg-Haus bis zum letzten Platz und bis zum Schluss besetzt. Alle drei Präsentationen mündeten in geradezu tosendem Applaus des Publikums, das eine Menge Spaß und Action, Witz und auch Hoch-Philosophisches genießen konnte

 Beim Jugendclub-Wochenende des Theaters Überzwerg präsentiert der Jugendclub II Szenen zum Thema "Freiheit". Foto: Iris Maurer

Beim Jugendclub-Wochenende des Theaters Überzwerg präsentiert der Jugendclub II Szenen zum Thema "Freiheit". Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Drei Aufführungen von 17 bis 20 Uhr, ganz schön lang war das Programm der Jugendclubs. Der Erfolg aber war enorm: die Zuschauerränge im St. Arnualer Überzwerg-Haus bis zum letzten Platz und bis zum Schluss besetzt. Alle drei Präsentationen mündeten in geradezu tosendem Applaus des Publikums, das eine Menge Spaß und Action, Witz und auch Hoch-Philosophisches genießen konnte.Enorme Spielfreude und pfiffige Interpretationen der Rollen zeigten schon die Jüngsten: der Jugendclub I mit Szenen unter dem Motto "Wie lange geht das schon?" Unter Leitung von Eva Coenen führten die 14 Darsteller zwischen zehn und 14 Jahren mit vollem Körpereinsatz vor, wie ansteckend die Fröhlichkeit ist, wenn (Theater-) Spiel und Spaß zusammenkommen. Etwa, wenn vermeintliche Nebendarsteller die Rolle der Tür, der Lampe, gar eines Mikroskops spielen. Jugendclub II, geleitet von Isabella Groß de Garcia, hatte sich ein ernstes Thema erarbeitet: Um Freiheit ging es in ihrer Präsentation "Freispiel", dies mit eigenen Texten und Zitaten aus der Literatur- und Philosophiegeschichte. Von kleinen Alltagsproblemen bis zur großen Frage nach der Balance zwischen eigener Freiheit und der der Anderen. Wer hätte gedacht, dass die Gruppe der 14 bis 16-Jährigen sich auf derart tiefgründiges Terrain begibt? Konnte da die älteste Gruppe, Jugendclub III mit den 16 bis 20-Jährigen, noch eins draufsetzen? Die zeigte in "Gefährliche Liebschaften" komödiantisch überspitzte Szenen rund um Fragen wie: Wer geht mit wem, warum, und wenn nicht, wieso eventuell doch? Das Ganze dargeboten mit enormem Körper- und Mimikeinsatz, präzise beobachtet und komödiantisch überspitzt. Der Lohn: Riesengelächter und Riesenapplaus. Bob Ziegenbalg, der den Jugendclub III leitet, verrät etwas über die Vorbereitung: "Diese Gruppe hat sich besonders stark mit dem Thema Männer-Frauen beschäftigt, mit unterschiedlichen Körperhaltungen. Und mit dem Thema der Pausen im Spiel. Das nimmt man als Zuschauer ja nicht unmittelbar wahr, es ist aber ein ganz zentrales Element, wenn es um Ausdruck, um Spannung geht", erzählt er. Und wie gelingt es, dass die jungen Schauspieler - in allen drei Gruppen - sich so viel trauen? In ihren Rollen oft bis an die Grenze der Peinlichkeit gehen, bisweilen sogar mutig darüber hinaus? "Gerade dafür ist es ja gut, sich als Schauspielerin, als Schauspieler zu erproben: Mut zu fassen, sich zu trauen, auch mal Fehler zu machen. Wir üben das alles hier in geschützten Räumen, jede Gruppe dabei begleitet und geleitet von erfahrenen Schauspielern, die eben auch Pädagogen sind. Die Kids fassen dann bald Vertrauen zueinander und gleichzeitig auch mehr zu sich selbst." Auf die Frage: "Was bedeutet Euch Euer Jugendclub?" ertönt als Antwort aus einer der Gruppen ein enthusiastisches Durcheinander: "Wir sind eine Familie! Die hier sind mein ein und alles!" Hört sich an, als gelte das nicht nur an einem Tag der öffentlichen Präsentation.

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