Homburg/Trier. Ursprünglich war für Mittwoch, 15. September, im Homburger Johanneum eine Podiumsdiskussion des SR mit dem Trierer Bischof Stephan Ackermann (Foto: dpa) zum Thema "Missbrauch in Schule und Gesellschaft" geplant. Daraus wird nun nichts. Der Bischof hat gestern seine Teilnahme abgesagt. Als Begründung teilt die Pressestelle des Bistums Trier mit: "Bischof Ackermann hat den Eindruck - nach Informationen aus dem Bistum Speyer und aufgrund der Einträge in verschiedenen Internet-Plattformen - , dass sich die Veranstaltung sehr stark auf die konkreten Vorfälle am Internat Johanneum konzentrieren wird." Offensichtlich werde bei der Diskussion eine Aufarbeitung im Blick auf die konkreten Vorfälle am Johanneum erwartet und weniger jenes allgemein gehaltene Thema, das ursprünglich geplant gewesen sei. Dass sich Bischof Ackermann allen Fragen zum Thema sexueller Missbrauch offen stelle, habe er seit seiner Ernennung zum Missbrauchsbeauftragten der deutschen Bischofskonferenz mehrfach bewiesen, heißt es weiter. Die Absage seiner Teilnahme an der Veranstaltung in Homburg sei daher in keiner Weise so zu verstehen, als ob er sich nicht auch weiter der Diskussion stellen werde. "Aufgrund der inhaltlichen Zuspitzung, die bei der Veranstaltung in Homburg nach unserer Einschätzung aber zu erwarten ist, hat Bischof Ackermann sich zu der Absage entschieden." Der Saarländische Rundfunk sagte die Podiumsdiskussion daraufhin ganz ab.Im früheren Internat des Gymnasiums Johanneum gab es vor mehr als 25 Jahren Fälle von Missbrauch. Zwei Patres der Hiltruper Missionare hatten gestanden. Am Dienstag gab der Orden seinen Abschlussbericht bekannt, schilderte sechs Missbrauchsfälle durch die geständigen Patres (wir berichteten). Nach ersten Reaktionen in den Internetforen ist erkennbar, dass den Opfern beziehungsweise Zeitzeugen der Abschlussbericht nicht weit genug geht. Der Provinzial des Ordens, Pater Werner Gahlen, war vom Saarländischen Rundfunk ebenfalls als Podiumsteilnehmer angekündigt.