Acht Euro Zuzahlung bei einer Rente von knapp 70 Euro Acht Euro Zuzahlung bei einer Rente von knapp 70 Euro

Dudweiler. Wegen ihrer Krankenversicherung hat sich jetzt eine Dudweilerin an die SZ gewandt. 69,14 Euro Rente bezieht die 71-Jährige. Nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung bleiben ihr 62,33 Euro. Nun schrieb ihr die DAK, sie habe noch einen Zusatzbeitrag von acht Euro monatlich zu leisten. Das sei nicht gerecht, findet die Frau

Dudweiler. Wegen ihrer Krankenversicherung hat sich jetzt eine Dudweilerin an die SZ gewandt. 69,14 Euro Rente bezieht die 71-Jährige. Nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung bleiben ihr 62,33 Euro. Nun schrieb ihr die DAK, sie habe noch einen Zusatzbeitrag von acht Euro monatlich zu leisten. Das sei nicht gerecht, findet die Frau. Glücklicherweise könne sie von der Rente ihres Mannes zehren. Doch auch er ist dagegen, dass die Krankenkasse alle Versicherten gleich behandelt: "Wenn jemand 10 000 Euro im Monat hat", sagt er, "kriegt er acht Euro abgezogen. Den gleichen Betrag zahlt jemand, der wie meine Frau nur knapp 70 Euro Rente hat, und das ist nicht in Ordnung." Das Ehepaar hat dennoch nicht vor, zu einer anderen Krankenkasse zu wechseln, die (noch) keine Zusatzbeträge erhebt. Die beiden sagen, sie seien eigentlich ganz zufrieden. Nachfrage bei der DAK, ob hier alles seine Richtigkeit hat. Claus Uebel, der Pressesprecher für Rheinland-Pfalz und Saarland, erklärt, an der neuen Regelung sei nicht zu rütteln. Es gebe keine Möglichkeit, Versicherte von der Zuzahlung zu befreien. Anders sei dies beispielsweise bei Hartz-IV-Empfängern oder Schwangeren im Mutterschutz. Uebel sagt: "Auch wir prangern die soziale Ungerechtigkeit an." Er verweist auf den Gesetzgeber, denn: Es sei vorgeschrieben, bis zu fünf Prozent der Ausgaben von gesetzlichen Krankenkassen über Zusatzbeiträge zu finanzieren.Und der Finanzbedarf durch den Gesundheitsfonds sei nur zu 95 Prozent gedeckt. Deshalb müsse man leider die Versicherten - insgesamt 6,3 Millionen - zur Kasse bitten. Claus Uebel: "Wir möchten das nicht. Es ist aber von der Politik so gewollt." Für die DAK ist klar, wie ihrer Homepage zu entnehmen ist, "dass es im Laufe des Jahres 2010 bei einer sehr großen Zahl von Krankenkassen Zusatzbeiträge geben wird". Den Tipp für diesen Artikel erhielten wir von einer Leser-Reporterin. Wenn auch Sie SZ-Leser-Reporter werden wollen, dann wenden Sie sich bitte per SMS/Fax an Telefon (06 81) 5 95 98 00 oder per E-Mail an leserreporter@sol.de.

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