Abwasser und Stadtreinigung werden teurer

Saarbrücken/Dudweiler. Die Landeshauptstadt Saarbrücken wird für das Jahr 2010 ihre Gebührensätze für die Abwasserentsorgung und die Stadtreinigung erhöhen. Dies hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend beschlossen. Bereits am Dienstag wurde bekannt, dass die Stadtwerke die Preise fürs Trinkwasser erhöhen (SZ vom 9 Dezember)

Saarbrücken/Dudweiler. Die Landeshauptstadt Saarbrücken wird für das Jahr 2010 ihre Gebührensätze für die Abwasserentsorgung und die Stadtreinigung erhöhen. Dies hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend beschlossen. Bereits am Dienstag wurde bekannt, dass die Stadtwerke die Preise fürs Trinkwasser erhöhen (SZ vom 9 Dezember). "Im Abfallbereich können wir als städtischer Zentraler Kommunaler Entsorgungsbetrieb (ZKE) aufgrund unserer wirtschaftlichen Situation die Gebührensätze 2010 noch stabil halten", sagt ZKE-Werkleiter Bernd Selzner. Hierzu seien Rücklagen aufgelöst worden.

Im Abwasserbereich wird sich die Schmutzwassergebühr um 10,65 Prozent von 2,91 Euro pro Kubikmeter auf 3,22 Euro pro Kubikmeter erhöhen. Die Niederschlagswassergebühr wird um 5,42 Prozent von 9,22 Euro auf 9,72 Euro pro zehn Quadratmeter erhöht. Als wesentliche Faktoren für die Gebührenanpassung nennt Selzner die Erhöhung von Beiträgen, die der ZKE an den Entsorgungsverband Saar (EVS) zahlen muss. Bei der Anpassung der städtischen Schmutzwassergebühr mache die Erhöhung der EVS-Beiträge 92 Prozent, bei der Erhöhung der Niederschlagswassergebühr sogar 99 Prozent aus. Der ZKE sei nicht mehr in der Lage, die Erhöhung der saarlandweit einheitlichen EVS-Beiträge aufzufangen.

Der ZKE selbst müsse zudem künftig verstärkt in die innerörtliche Kanalisation investieren, um den festgestellten Sanierungsbedarf im eigenen Netz decken zu können. Diese anstehenden Investitionen bedingten den übrigen Anteil der Gebührenerhöhung. Ein Verschieben der notwendigen Sanierungen in die Zukunft zu Lasten der nächsten Generation sei nicht vertretbar.

Bernd Selzner weist zudem darauf hin, dass 88 Prozent der Kosten für die Abwasserentsorgung nicht vom ZKE beeinflusst werden können, sondern unter anderem über Abschreibungen und den EVS-Beitrag bestimmt werden. Nur zwölf Prozent der Kosten könne der ZKE aktiv beeinflussen.

Die Gebühr für die Stadtreinigung wird erstmals seit zwölf Jahren erhöht. In den vergangenen Jahren konnte der ZKE die Gebühr durch organisatorische und logistische Verbesserungen stabil halten. 2010 muss sie erstmals wieder an die allgemeinen Kostensteigerungen sowie an die erhöhten Ausgaben für eine intensivere Reinigungstätigkeit des ZKE angepasst werden. Die Erhöhung in den einzelnen Reinigungsklassen variiert.

So beträgt zum Beispiel die Gebühr in der Reinigungsklasse eins (einmal wöchentlich) ab dem kommenden Jahr 3,98 Euro pro laufenden Meter. Das entspricht einer Erhöhung um 4,74 Prozent. 2009 betrug die Gebühr 3,80 Euro pro laufenden Meter. Weitere Informationen zum Thema findet man im Internet. red

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