Abstinenz ist die einzige Medizin

Merzig. "Ich bin Hugo, und ich bin Alkoholiker" - ein Satz, den die Mitglieder des Merziger Kreuzbundes in den fast 30 Jahren seit ihrer Gründung unendlich oft gehört haben. Denn wer sich ihnen anschließt, hat erkannt, dass er mit Schnaps und Co. ein Problem hat, mit dem er allein nicht mehr klarkommt. Der Weg aus dem Teufelskreis wird ihnen in den Gruppenstunden gewiesen

Merzig. "Ich bin Hugo, und ich bin Alkoholiker" - ein Satz, den die Mitglieder des Merziger Kreuzbundes in den fast 30 Jahren seit ihrer Gründung unendlich oft gehört haben. Denn wer sich ihnen anschließt, hat erkannt, dass er mit Schnaps und Co. ein Problem hat, mit dem er allein nicht mehr klarkommt. Der Weg aus dem Teufelskreis wird ihnen in den Gruppenstunden gewiesen. Dienstags, mittwochs und freitags treffen sich die Teilnehmer - zum Reden, Zuhören und Erfahrungen austauschen. "Die Alkoholkrankheit ist nicht heilbar", sagt Vorsitzender Werner Gasper. "Die einzige Medizin ist die absolute Abstinenz." Und so gestalten sie ihr Jahresprogramm bunt, abwechslungsreich und vor allem alkoholfrei - etwa der Tag der offenen Tür im Mai 2011. Acht Stunden informierten die Leute vom Kreuzbund Interessierte über Abhängigkeitserkrankungen - Alkoholismus, Spielsucht und Computersucht. Einen Rauschbrillenparcours bauten sie auf. "Wer die Brille aufsetzte, erlebte, obwohl er stocknüchtern war, wie sich die Reaktion nach dem Konsum von Alkohol verändert", berichtet Gasper. Ob Bälle fangen, auf einer weißen Linie balancieren, und, und, und: Mit der "Rauschbrille" auf der Nase verschwimmt nach seiner Darstellung die Welt vor den Augen, und die Hände greifen wegen der Orientierungsmöglichkeit auch mal ins Leere. Neben jeder Menge Seminare starteten die Mitglieder auch zu Ausflügen - mal in den Park der Vierjahreszeiten, mal ins Mittelalter auf die Burg Montclair.Auch für das kommende Jahr haben die Verantwortlichen der Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft ein abwechslungsreiches Programm gestrickt, das neben Gesprächskreisen, Seminaren und Tagungen auch wieder Ausflüge vorsieht.

50 Mitglieder zählt die Helfer- und Selbsthilfegemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige zurzeit. "Neun Austritte haben wir zu verzeichnen sowie zwei Eintritte", zieht Vorsitzender Werner Gasper Resümee. Vor 20 Jahren hat er sich dem Kreuzbund angeschlossen, seither engagiert er sich für die Sache, leitet mit Ehefrau Anni die Freitagsgruppe. Ebenso lange engagiert sich Rosi Sturm, die Gruppenleiterin der Donnerstagsgruppe, in der Organisation. Für seine Arbeit wurde das Trio kürzlich vom Kreuzbund geehrt, Astrid Kastler von der Freitagsgruppe für zehnjährige Mitgliedschaft. Und Inge Finkler erhielt für ihre 25-jährige Mitgliedschaft im Kreuzbund beim Diözesan-Tag in Trier eine Auszeichnung.

Foto: Kreuzbund

Auf einen Blick

Helmut Ulzhöfer, Vorstandsmitglied (Öffentlichkeitsarbeit) und Internetbeauftragter im Kreuzbund Merzig, ist zum Internetbeauftragtendes Kreuzbund-Diözesanverbandes Trier gewählt worden.

Seine Aufgabe wird es sein, allen Internetseiten der Gruppen im Diözesanverband, dem Bistum, ein einheitliches Layout zu geben sowie die Webmaster der Kreuzbund-Gruppen bei der Erstellung und "Pflege" ihrer Homepages zu unterstützen. mst

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