Abspecken mit Kirsch-Sahne

Frühling! Das bedeutet Abspecken. Auch für Thea. Meine beste Freundin durchlebt dies gleich mehrmals im Jahr: Ernährung umkrempeln und viel bewegen. Was nicht unbedingt zu ihrem Naturell passt, darum meist von geringem Erfolg gekrönt ist. Jetzt steht ein erneuter Anlauf an. Also ist Frühling. Zum x-ten Mal in diesem Jahr. Doch nun will sie echt was tun, für sich und ihre Gesundheit

Frühling! Das bedeutet Abspecken. Auch für Thea. Meine beste Freundin durchlebt dies gleich mehrmals im Jahr: Ernährung umkrempeln und viel bewegen. Was nicht unbedingt zu ihrem Naturell passt, darum meist von geringem Erfolg gekrönt ist. Jetzt steht ein erneuter Anlauf an.Also ist Frühling. Zum x-ten Mal in diesem Jahr. Doch nun will sie echt was tun, für sich und ihre Gesundheit. Teilt Thea mit, euphorisch und ein wenig drall um die Hüften. Noch. Denn seit zwei Wochen lebt Thea von Zwieback und Mineralwasser, ausschließlich. Versichert sie.

Tobi holt mit seiner lästerlichen Verbalpeitsche aus. Mein Kumpel findet nämlich die von Thea gepriesenen Trendsportarten wenig nützlich, dafür umso amüsanter. Wenn Thea zu Zumba hektisch auf- und abtippelt. Wie in den 90ern zu Aerobic. Mit dem Unterschied: damals Pop, heute Samba. Geblieben sind dicke Wollstulpen. Trotz hochsommerlicher Grade. Oder sie stakst mit Skistöcken durch Wälder, durch saftig grüne.

Thea steht mit pulsierender Halsschlagader und puterrotem Kopf vor ihm. Brachte eben einen ganzen halben Kilometer Sommerski hinter sich. Unter massivem körperlichen Einsatz. Bergab. Schnauft wie ein Walross. "Wie war Dein Joggen?", fragt Tobi hämisch. Sie blickt ihn nur despektierlich an. Dann gehen Tobi und Thea wieder getrennte Wege: mein Kumpel in Richtung Kneipe seines Vertrauens, meine beste Freundin auf zum nächsten Laufabschnitt.

Kurz darauf erspäht Tobi von Weitem eine Frau, in hautengen Sportzwirn gezwängt. An Steffis Bruzzleck. Er könnte schwören: Die knuddelige Kundin an der Schaschlikbude sieht unserer besten Freundin zum Verwechseln ähnlich. Er pirscht sich klammheimlich ran. Tatsächlich: Thea. Sie dreht sich um. Blickt verdattert. Wie ein kleines Kind, dass beim Popeln oder Stibitzen eines Schokoriegels ertappt wurde. An der linken Wange klebt eine Fett triefende Masse. Tobi säuselt: "Ist das Kirsch-Sahne?"

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