Abschluss des Kaisersjahres auf 160 Seiten
St. Wendel. "Zur Erinnerung an den Besuch des Kaisers Maximilians I. in St. Wendel" ist die Festschrift untertitelt. 500 Jahre ist es her, dass besagter Kaiser die Domstadt während einer Jagd besuchte. Und aus Anlass dieses Jubiläums hatte St. Wendel das Mittelalter für ein paar Tage zurückgeholt - während des Ritterturniers "zu Ehren des Kaisers", ausgetragen vom 31
St. Wendel. "Zur Erinnerung an den Besuch des Kaisers Maximilians I. in St. Wendel" ist die Festschrift untertitelt. 500 Jahre ist es her, dass besagter Kaiser die Domstadt während einer Jagd besuchte. Und aus Anlass dieses Jubiläums hatte St. Wendel das Mittelalter für ein paar Tage zurückgeholt - während des Ritterturniers "zu Ehren des Kaisers", ausgetragen vom 31. August bis 2. September im altehrwürdigen Bosenbachstadion. Eine begleitende Ausstellung im Stadtmuseum über Rittertum und Turniersport mit Exponaten aus der Rüstkammer Maximilians in Wien ergänzten das Ritterturnier. Die Festschrift, herausgegeben von der Stadt St. Wendel und der Stiftung Dr. Walter Bruch, rundet das Kaiserjahr in St. Wendel nun ab.
Festschrifft kommt verspätet
"Es war schon lange geplant, eine Publikation zur Person Maximilians und seinem Umfeld herauszubringen", erklärte Museumsleiterin Cornelieke Lagerwaard bei der Buchpräsentation. Dass die Veröffentlichung während der Ausstellung nicht geklappt hat, begründet sie mit dem Arbeitsaufwand. "Im Buch finden sich Beiträge von neun Autoren. Es waren viele Anpassungen nötig, zum Beispiel bei der Zitierweise. Dazu gab es einen regen Austausch über die Texte mit den Autoren und mit Josef Dreesen, dem Kurator der Ausstellung, der auch an der Festschrift mitgewirkt hat", sagte Lagerwaard.
Während das Turnier und die Ausstellung vor allem die Liebe des Kaisers Maximilian (1459 bis 1519) für alles Militärische dokumentierten, solle die Festschrift weitere Facetten beleuchten. So heißt auch gleich das erste Kapitel "Eine Welt im Umbruch". Denn der "letzte Ritter", wie Maximilian genannt wurde, lebte in einer Zeit, die Europa für immer verändern sollte: Reformation, Bauern- und Religionskriege, der Aufstieg des Osmanischen Reiches, die Entdeckung der Neuen Welt durch Christoph Kolumbus.
Während das Ritterturnierwesen und Militärische auch im Buch ausführlich betrachtet werden - unter anderem in einem Beitrag von Dirk Breiding vom Metropolitan Museum of Art in New York -, wendet sich die Festschrift auch weniger Bekanntem, aber nicht weniger Bedeutsamem zu: das Rechts- und Geldwesen der Zeit, "Neue Medien" nach Erfindung des Buchdrucks oder die Situation der Jugend im Mittelalter. Auch die regionale Geschichte spielt eine Rolle.
So befasst sich der frühere Lehrer und Heraldiker Gerd Schmitt mit dem Wappenwesen der kurtrierischen Stadt St. Wendel und der saarländische Historiker Johannes Naumann beschreibt die Benediktinerabtei Tholey zur Zeit Maximilians am Beginn des 16. Jahrhunderts. Ergänzt werden die Beiträge durch zahlreiche Fotos und zeitgenössische Illustrationen.
"Vor halbtausend Jahren - Festschrift zur Erinnerung an den Besuch des Kaisers Maximilian I. in St. Wendel": 160 Seiten, 18,75 Euro, ISBN 978-3-928810-94-4. Erhältlich im Stadtmuseum St. Wendel. Telefonische Bestellungen sind möglich: Tel. (0 68 51) 8 09 19 45. Per E-Mail: museum@
sankt-wendel.de.
