Abschied von "Rohr" wird zum Großereignis

Völklingen/Hasborn. Mit bangem Blick schaut Joachim Warken in Richtung der schwarz gekleideten Fans des 1. FC Saarbrücken. Der Vorsitzende des Fußball-Oberligisten SV Rot-Weiß Hasborn weiß: Sollten die Anhänger den Zaun zerstören, müsste dies sein Verein bezahlen. "Das Ergebnis ist nicht erstrangig

 Nach zehn Jahren in Hasborn hieß es für Bernd Rohrbacher (Mitte) "Servus, mach's gut!". Der Vorsitzende Joachim Warken (links) verabschiedete den Trainer vorm Spiel gegen den FCS. Foto: Hartung

Nach zehn Jahren in Hasborn hieß es für Bernd Rohrbacher (Mitte) "Servus, mach's gut!". Der Vorsitzende Joachim Warken (links) verabschiedete den Trainer vorm Spiel gegen den FCS. Foto: Hartung

Völklingen/Hasborn. Mit bangem Blick schaut Joachim Warken in Richtung der schwarz gekleideten Fans des 1. FC Saarbrücken. Der Vorsitzende des Fußball-Oberligisten SV Rot-Weiß Hasborn weiß: Sollten die Anhänger den Zaun zerstören, müsste dies sein Verein bezahlen. "Das Ergebnis ist nicht erstrangig. Wichtig ist, dass nichts passiert", sagt Warken. Am Ende passierte nichts, die FCS-Fans sorgen zwar mit dem Werfen von Fackeln für eine zehn Minuten lange Unterbrechung des Spiels - dabei bleibt es dann aber auch. Auch der FCS hatte - wegen der verpassten Qualifikation für die Regionalliga - erzürnte Fans gefürchtet. Die Mannschaft war deshalb mit einem besonders alten Bus angereist. Der Verein hatte zudem darauf bestanden, dass die Trainerbänke nicht auf der Seite mit den Zuschauerrängen stehen.Rund 3000 Fans sahen am vergangenen Samstag das Spiel im von Hasborn etwa 50 Kilometer entfernten Völklinger Herrmann-Neuberger-Stadion, wohin die Partie aus Sicherheitsgründen verlegt worden war. Von Hasborner Seite aus wurden Busse gemietet, um 200 Helfer dorthin zu bringen. Die waren von elf bis 18 Uhr im Treiben. Zudem waren zehn Ordner des FCS und mehr als 200 Polizisten im Einsatz. Warken spricht vom zweitgrößten Einsatz der Vereinsgeschichte nach dem DFB-Pokalspiel 2007 in Elversberg gegen Hansa Rostock (0:8). "Probleme, genügend Helfer zu finden, hatten wir nicht. Wir haben ja ein sehr reges Vereinsleben", berichtet Hasborns Pressesprecher Michael Scholl. Auch für ihn gab es viel Arbeit: "In den vergangenen 14 Tagen war fast jeden Tag ein Hasborner in Völklingen. Wo gibt es Wasser? Wo sind die Stromanschlüsse? Da muss im Vorfeld viel abgeklärt werden." Die Entscheidung für Völklingen als Austragungsort fiel fast zwangsläufig, erinnert sich Warken: "Homburg und Neunkirchen hatten Veranstaltungen, Elversberg selbst ein Spiel." Zudem gab es in Völklingen moderate Bedingungen, so dass das Spiel für den SV lukrativ blieb. Schade allerdings, dass es für den FCS um so gut wie nichts mehr ging, sonst wären wahrscheinlich bis zu 8000 Zuschauer gekommen. Wenn am Samstag jeder Fan zehn Euro im Stadion gelassen hat, dürften am Ende um die 30000 Euro Einnahmen zusammengekommen sein. "Wann hat man als Verein schon mal die Chance, solch eine Einnahme zu haben? Daher noch mal ein Dankeschön an Völklingen", sagt Warken. Mit dem Geld kann der Club die kommende Spielzeit mit Trainer Gerd Warken, der vom FC Homburg kommt und Bernd Rohrbacher ablöst, der zum VfB Hüttigweiler wechselt, besser planen. Für den scheidenden Rohrbacher war es gegen seinen Ex-Verein ein schöner Abschied. Er wechselte sich in der 73. Minute für Andre Dewes ein, zwei Minuten später wäre "Rohr" mit einem Volleyschuss aus 25 Metern, der knapp am linken Winkel vorbeiging, beinahe das 2:2 gelungen.In der kommenden Saison kann sich der SV Hasborn wieder auf zwei Spiele gegen den FCS freuen. "Dass Saarbrücken gegen Worms nicht gepunktet hat, hat uns viele Zuschauer und damit Geld gekostet. Aber so hat es den Vorteil, dass wir auch in der nächsten Spielzeit noch mal gegen den FCS spielen können", sagt Warken. "Dass Saarbrücken gegen Worms nicht gepunktet hat, hat uns viele Zuschauer und damit Geld gekostet."Joachim Warken, Vorsitzender SV Hasborn

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