Abschied vom Sitzungssaal

Großrosseln · Es war die letzte Sitzung nicht nur im Jahr für den Gemeinde Großrosseln, sondern auch die letzte im ursprünglichen Sitzungssaal. Das Gebäude weicht Neuem. Passend dazu war ein Neubau auch eines der anstehenden Themen.

 Der Sitzungssaal in der Großrosseler Bahnhofstraße 13 (Mitte) war bisher Haupt-Schauplatz der Kommunalpolitik. Nun sind seine Tage gezählt: Das Gebäude soll einem neuen Geschäftskomplex mit Drogerie- und Schuhmarkt weichen. Der private Investor, der es gekauft hat, wird auch das links anschließende ehemalige Zollhaus und den alten Gemeinde-Bauhof abreißen. Foto: Jenal

Der Sitzungssaal in der Großrosseler Bahnhofstraße 13 (Mitte) war bisher Haupt-Schauplatz der Kommunalpolitik. Nun sind seine Tage gezählt: Das Gebäude soll einem neuen Geschäftskomplex mit Drogerie- und Schuhmarkt weichen. Der private Investor, der es gekauft hat, wird auch das links anschließende ehemalige Zollhaus und den alten Gemeinde-Bauhof abreißen. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Zum letzten Mal begrüßte Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) die Gemeinderatsmitglieder am Donnerstagabend im Sitzungssaal. "Die Ära in der Bahnhofstraße geht heute definitiv zu Ende", sagte der Großrosseler Verwaltungschef. Demnächst rücken die Abrissbagger an. Das Sitzungssaal-Gebäude, das alte Zollgebäude und der Bauhof machen Neuansiedlungen Platz: einem Drogeriemarkt und einem Schuhgeschäft.

In der Forststraße in Dorf im Warndt wird bereits gebaut. Direkt neben der Mehrzweckhalle entsteht der neue Kindergarten. Jetzt stand das dritte große Ausschreibungspaket auf der Tagesordnung. Einstimmig vergab der Rat Aufträge in Höhe von insgesamt rund 436 000 Euro, unter anderem für Trockenbau-, Estrich-, Fliesen- und Bodenbelagsarbeiten. Da die meisten Aufträge billiger als ursprünglich geschätzt vergeben werden konnten, sinken die zwischenzeitlich aufgelaufenen Mehrkosten von 143 000 Euro auf etwa 25 000 Euro. "Wir sind wieder auf der Bahn", stellte Dreistadt fest. Kalkuliert ist der Neubau mit insgesamt 3,23 Millionen Euro.

Der Rathauschef hatte aber auch eine schlechte Nachricht mitgebracht. Die Technik eines Pumpwerks des Entsorgungsverbandes Saar in Großrosseln muss komplett erneuert werden. Geplante Bauzeit: 2015 bis 2017. Die geschätzten Sanierungskosten belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro, die Hälfte davon muss die Gemeinde aufbringen.

Die 150 000 Euro, die Großrosseln noch im Jahr 2013 aus dem kommunalen Entlastungsfonds winken, dürfen nicht zur Finanzierung ungeplanter Ausgaben genutzt werden. Der Rat folgte der Forderung des Landes und beschloss, die Konsolidierungshilfen zur Tilgung von Krediten einzusetzen.

Um bei zukünftigen Krediten gegen die Gefahr von steigenden Zinsen besser gewappnet zu sein, gab der Rat dem Bürgermeister grünes Licht für das Abschließen so genannter Zinssicherungsgeschäfte.

Auf ihren Tischen fanden die Gemeinderatsmitglieder einen Kalender mit dem Sitzungsplan für das Jahr 2014. Am 30. Januar, erläuterte Dreistadt, tagt der Gemeinderat gemeinsam mit dem Stadtrat Völklingen. Einziger Tagesordnungspunkt in der Rosseltalhalle: die Chemieplattform in Carling. "Die Bürger in Großrosseln möchten Klarheit haben, was dort passiert", erklärte Dreistadt. In den vergangenen Tagen haben die Ortsräte Protest-Resolutionen verfasst. Die Verwaltung wird die Schreiben an rund ein Dutzend Behörden und Gremien weiterleiten.

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