Abschied vom Amt - nicht von Tholey und den Sorgen

Tholey. Die Glocken schlugen Punkt zwölf, als der scheidende Abt Makarios Hebler die Gemeinde segnend mit Messdienern, Mitgliedern der Barbarabruderschaft sowie Mitbrüdern aus der Klosterkirche auszog. Zuvor hatte der Geistliche, der die Tholeyer Benediktinerabtei 24 Jahre leitete, seinen Abschiedsgottesdienst gefeiert. Dankbarkeit, aber auch Wehmut bestimmten die Messe

 Zu letzten Mal als Abt feierte Makarios Hebler die Messe. Foto: atb

Zu letzten Mal als Abt feierte Makarios Hebler die Messe. Foto: atb

Tholey. Die Glocken schlugen Punkt zwölf, als der scheidende Abt Makarios Hebler die Gemeinde segnend mit Messdienern, Mitgliedern der Barbarabruderschaft sowie Mitbrüdern aus der Klosterkirche auszog. Zuvor hatte der Geistliche, der die Tholeyer Benediktinerabtei 24 Jahre leitete, seinen Abschiedsgottesdienst gefeiert. Dankbarkeit, aber auch Wehmut bestimmten die Messe. "Freundschaft geht über einen Abschied hinaus", sagte Makarios Hebler in seiner Predigt. Die Entscheidung, das Amt des Klostervorstehers in erster Linie aus gesundheitlichen Gründen niederzulegen, habe er im Herzen getroffen "vor Gott, vor dem Konvent, vor der Gemeinde". Einerseits sei er nun froh, weil viel Last von seinen Schultern abfalle. Andererseits "bleiben die Sorgen, wie es mit dem Kloster, der Abtei und der Gemeinde weitergeht". Denjenigen, die die Verantwortung übernehmen werden, wünschte er Gottes Segen. Der Abt betonte die Bedeutung Tholeys als geistiges Zentrum. "Das Leben bejahen, Gott bejahen, heißt glauben". Er forderte auf, sich für Gott zu entscheiden. Als "schmerzlich" bezeichnete der Geistliche den zusätzlichen Abschied als Pfarrer der Kirchengemeinde St. Mauritius. Er habe dieses Amt "mit Freude und ganzem Herzen" ausgeübt. Der Geistliche dankte seinen Mitbrüdern, Freunden, der Pfarrei, der Gemeinde und dem Dekanat. "Tholey ist mir ans Herz gewachsen", sagte der gebürtige Essener, der laut Ordenssatzung das Kloster für sechs Monate verlassen muss. Hebler zieht in die Benediktinerabtei Michaelbeuern in der Nähe von Salzburg. Er komme wieder und bleibe Mönch in Tholey, versprach der Abt, bevor er zum letzten Mal als Abt das Abendmahl feierte. Darauf sangen Tholeyer Kinder mit der Gemeinde und begleitet von einer Bläsergruppe das Lied "Möge die Straße uns zusammenführen", wofür sich der Abt mit Beifall bedankte. Pater Prior Mauritius Choriol trat ans Pult. Er leitet bis zur Wahl eines neuen Oberen am 8. September die Amtgeschäfte der Abtei. "Du hast deine Kräfte nicht geschont", sagte Pater Mauritius. Unter anderem habe Makarios Hebler hervorragende Arbeit in der Kinder- und Jugendpastorale geleistet. "Du bist sehr beliebt und das zu Recht." Als Pater Mauritius mit "Dankeschön. Vergelt's Gott" seine Rede schloss, spendete die Gemeinde großen Applaus. "Ich danke für die gute Zusammenarbeit. Ihre Menschlichkeit und große Hilfsbereitschaft werden wir vermissen", sagte Ute Morbach, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats. In diesen Tenor stimmte Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt ein. "Geduld und Glaube war die Richtlinie Ihres Handelns", sagte der Verwaltungschef, nachdem der Chor Courage Tholey gesungen hatte. Manfred Biewer vom Templerorden wünschte zum Abschluss: "Gottes Segen auf all Ihren Wegen." mic

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