Abrissbagger schafft Platz für neue Promenade
Saarbrücken. Große Baustellen mit Schwerlastkränen und Riesenbaggern faszinieren nicht nur kleine Kinder. Auch Erwachsene bleiben staunend stehen. Mancher zückt gar den Fotoapparat, um das Geschehen unterhalb der Berliner Promenade von der Wilhelm-Heinrich-Brücke aus im Bild festzuhalten. Schließlich wird dort ein neues Kapitel Saarbrücker Baugeschichte geschrieben
Saarbrücken. Große Baustellen mit Schwerlastkränen und Riesenbaggern faszinieren nicht nur kleine Kinder. Auch Erwachsene bleiben staunend stehen. Mancher zückt gar den Fotoapparat, um das Geschehen unterhalb der Berliner Promenade von der Wilhelm-Heinrich-Brücke aus im Bild festzuhalten. Schließlich wird dort ein neues Kapitel Saarbrücker Baugeschichte geschrieben.
Denn mit den Arbeiten an der Berliner Promenade wird der erste Teil des Großprojektes Stadtmitte am Fluss Wirklichkeit. Auf einer Gesamtlänge von über 300 Metern werden die Promenade und das darunter liegende Ufer neu gestaltet und mit der Bahnhofstraße verbunden. Am Montag begannen die Arbeiter damit, Betonelemente und die Treppe an der Wilhelm-Heinrich-Brücke abzureißen. "Dazu werden die 20 Meter langen und acht Meter breiten Betonelemente von einem Kran von ihren Pfeilern gehoben und in transportfähige Teile zerlegt. Von den Arbeiten betroffen sind sowohl der Promenadensteg als auch der untere Bereich der Berliner Promenade", heißt es in einer Erklärung der Stadtpressestelle. Nach diesem Teilabriss der Berliner Promenade sollen die Arbeiten am Kopfbau mit der großen Freitreppe im Bereich der Wilhelm-Heinrich-Brücke beginnen. Ab dann sollen ab der Luisenbrücke auch die erforderlichen Leitungen an der unteren Berliner Promenade verlegt werden. Nach Auskunft der Stadt sollen die Arbeiten voraussichtlich 2012 abgeschlossen sein.
Die Schaulustigen auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke werden also noch einige Zeit Gelegenheit haben, den Fortschritt der Bauarbeiten zu beobachten.
"Es wäre gut, wenn sie den Tunnel für die Autobahn gleich mitbauen würden", meint der Saarbrücker Bernd Schulz. "Einfach himmlisch" sei die Ruhe gewesen, als die Stadtautobahn wegen des Chorfestivals "StadtKlangFluss" im Sommer an einem Tag gesperrt war.
Walter Junghans hingegen fragt sich, "woher die ganzen Spaziergänger kommen sollen, die die neue Grünfläche bevölkern sollen". Während die Meinungen bezüglich des Tunnelbaus auseinandergehen, herrscht bei den Passanten auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke in Sachen Berliner Promenade Einigkeit. "Es muss jetzt einfach attraktiver werden", sagt eine Frau. "Das wird sehr schön", sagt eine andere.
Während auf der Brücke immer mehr Neugierige innehalten, sitzt Salvatore Sciortino oberhalb der Großbaustelle im Eiscafé Roma und füllt Lottoscheine aus. Ein Lottogewinn käme für den Bruder des Eiscafé-Inhabers jetzt wie gerufen. Denn wo sonst bei Sonnenschein kaum ein Tisch frei blieb, kommen die Gäste jetzt nur noch vereinzelt - und bevorzugen einen Sitzplatz drinnen. Dennoch klingt es nicht verbittert, wenn Salvatore Sciortino über das Bauvorhaben Berliner Promenade spricht: "Es muss halt gemacht werden. Und danach ist es auf jeden Fall besser." Wie auf einer Klippe liegt das Eiscafé Roma zurzeit. Ein hoher hölzerner Bauzaun schirmt es von der darunter liegenden Großbaustelle ab und versperrt die Sicht.
Wäre der Zaun aus Plexiglas, dann wären die Umsatzeinbußen des Eiscafés vielleicht nicht ganz so hoch. Dann nämlich hätten die Schaulustigen von der Brücke einen Logenplatz - direkt über dem Ort des spannenden Geschehens. Und mit Bewirtung.