Abrakadabra: Markus Lenzen, ein zauberhafter Saarländer

Saarbrücken/St. Wendel

 Lenzen und ein Hund, der Eier hervorzaubern kann. Fotos: Maurer

Lenzen und ein Hund, der Eier hervorzaubern kann. Fotos: Maurer

Saarbrücken/St. Wendel. Immer wieder taucht Markus Lenzen ab in die Untiefen seiner Vitrinen und bringt Besonderheiten zum Vorschein: Ein Zauberkasten von 1870, der Nachdruck des ersten Zauberbuches von 1584, Plakate für US-Shows in den 20er Jahren, ein automatisches Hündchen, das Eier unter einem Hut hervorzaubert, ein Messer zum Die-Zunge-Durchbohren - das Kuriositätenkabinett in der Saarbrücker Wohnung des 37-jährigen Berufszauberers will gar nicht enden.

300 Bücher umfasst allein seine magische Bibliothek, in der er sich oft tagelang vertieft, um neue Tricks für seine Programme zu finden. "Je tiefer ich in der Geschichte der Zauberei zurückgehe, desto eher finde ich Ideen für neue Show-Elemente", sagt er. "Sehr viele Tricks gibt es schon seit tausenden von Jahren", sagt er. Neben diesen uralten Zaubereien, die ihren Charme wahrscheinlich nie verlieren, gibt es natürlich gerade in den letzen Jahren sehr viele technische Innovationen in der Illusionskunst. Fasziniert von der Magie ist er seit seiner Kommunion, als sein liebstes Geschenk ein Zauberkasten war. Mit 16 wird er als eines der jüngsten Mitglieder in den Magischen Zirkel Deutschlands aufgenommen. Er studiert einige Semester Kunstgeschichte, um dann ab 1994 mit 23 Jahren als professioneller Zauberkünstler zu arbeiten. Er tritt auf Festen und in Shows auf, gibt Workshops und ist Saarland-Botschafter auf internationalen Messen zum Beispiel in Tokyo oder Korea. Seit einigen Jahren hat er auch seine Sammelleidenschaft für alles rund um die Magie entdeckt. Ob auf Flohmärkten oder im Internet-Auktionshaus Ebay: die Sammlung an Kuriosa wächst und wächst. Und wird nun von Lenzen erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: Beim Wettbewerb der Straßenzauberer (siehe Info-Kasten) präsentiert er die Ausstellung "Alles Illusion" im Mia-Münster-Haus vom 27. Juli bis zum 17. August. Rund 100 Exponate, Schaubilder zur Geschichte der Zauberkunst, in denen auch Tricks wie die schwebende Jungfrau erläutert werden, eine Zwangsjacke aus der Zeit des berühmten Zauberers Houdini und vieles mehr sollen die Besucher in den Bann der Magie ziehen. Man erfährt, wer den Weltrekord im Zersägen von Jungfrauen hält und dass Lenzen auch andere Talente hat: Für den selbst gebastelten Zauberladen im Puppenhausformat hat er eigens Elektroleitungen XXXS verlegt. Und auch die Plakate im Stil Piet Mondrians hat er selbst gemalt.

Die Ausstellung "Alles Illusion" im Mia-Münster-Haus wird am Sonntag, 27. Juli, mit einer Führung um elf Uhr eröffnet.

Hintergrund

 Ein Puppenhaus, das Lenzen mit Zauberrequisiten bestückt.

Ein Puppenhaus, das Lenzen mit Zauberrequisiten bestückt.

20 Magier aus acht Nationen werden zum Internationalen Wettbewerb der Straßenzauberer in St. Wendel erwartet. Von 8. bis 10. August treten die Zauberer auf vier Aktionsflächen in der Innenstadt unter freiem Himmel auf - bei freiem Eintritt. him

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