96 Prozent der Eltern haben Schulbücher bezahlt

Auftakt des neuen Schulbuch-Ausleih-Systems: Bisher beteiligen sich mehr als 70 000 Schüler daran. 96 Prozent der Eltern haben pünktlich gezahlt. Wer im Rückstand ist, soll trotzdem die Bücher bekommen.

Saarbrücken. Saar-Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat an die Schulträger appelliert, allen an der Schulbuch-Ausleihe beteiligten Kindern bis spätestens Freitag die Bücher auszuhändigen - auch wenn die Eltern bisher noch keine Gebühr bezahlt haben. "Diese Versäumnisse dürfen nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden", meinte die Ministerin gestern. In besonders schwierigen Fällen werde sich das Land an den Kosten beteiligen.Noch ohne Bücher waren zum Schulbeginn am Montag etwa 2900 Kinder, davon allein 1500 im Regionalverband Saarbrücken. Landesweit beteiligen sich rund 72 400 Schüler aus allgemein bildenden Schulen am neuen Ausleih-System. Dies sei "erfolgreich gestartet", bilanzierte Kramp-Karrenbauer. 96 Prozent der Eltern hätten den Beitrag für die Bücher gezahlt oder die Freistellung von der Entleih-Gebühr nachgewiesen. Das benachbarte Rheinland-Pfalz habe bereits Interesse an dem System signalisiert, ergänzte die Politikerin.

Das Saarland hat nach Angaben des Bildungsministeriums bisher elf Millionen Euro in die Erstbeschaffung der mehr als 750 000 Bücher gesteckt. Hinzu kommen noch etwa zwei Millionen Euro für die Bücher der Förder- und der Berufsschulen. Für die Organisation der Ausleihe bei den Schulträgern (Kreise und Kommunen) legt das Land eine Million Euro auf den Tisch. An diesen Verwaltungskosten werde sich das Land auch in den nächsten Jahren beteiligen, sagte Kramp-Karrenbauer. Einzelheiten müssten mit den kommunalen Spitzenverbänden erörtert werden.

Drei Jahre im Gebrauch

Die Schulbücher sollen drei Jahre im Umlauf bleiben, so die Überlegungen. Gespannt sind alle am Projekt Beteiligten, in welchem Zustand die Bücher zum Schuljahres-Ende an die Ausleihe zurückkommen werden. Kramp-Karrenbauer regte Kriterien an, wann beispielsweise bei einem schlechten Zustand eines Buches entsprechender Ersatz von den Eltern geleistet werden müsse.Die SPD hat unterdessen die "schlechte Vorbereitung" der Landesregierung bei der Ausleihe moniert. Darunter hätten die Schulkinder zu leiden. Für Familien sei das Leihgebühren-System viel zu bürokratisch.

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