85 Rekruten traten zum Gelöbnis anKunst schmückt den Kasernenhof auf der Ell

Merzig. "Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen." Mit dieser Eidesformel, von 85 jungen Rekruten gesprochen, endete am Samstag das feierliche Gelöbnis der Soldaten des Luftlandeunterstützungsbataillons 262 auf der Ell

Merzig. "Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen." Mit dieser Eidesformel, von 85 jungen Rekruten gesprochen, endete am Samstag das feierliche Gelöbnis der Soldaten des Luftlandeunterstützungsbataillons 262 auf der Ell. Die künftige Struktur der Bundeswehr, die im Oktober 2011 entschieden wurde, sehe keinen Platz mehr für diese militärische Einheit vor, hatte Kommandeur Andreas Büschenfeld bereits im Vorfeld angekündigt. Demnach werden weiterhin nur noch 670 Soldaten und zivile Mitarbeiter der Bundeswehr ihren Dienst in der Kaserne leisten und in Merzig ihre militärische Heimat haben."Die bisherige Funktion des Bataillons wird wohl für das künftige Fallschirmjägerregiment 26 angepasst erhalten bleiben", bestätigte Brigadegeneral Andreas Hannemann. Der Standort sei damit - bei allen noch offenen Details - struktursicher. Die Wehrplicht sei mittlerweile für die Bundeswehr Geschichte, befand der General. Heute unterscheide man zwischen freiwilligen, länger dienenden Soldaten, deren Dienstzeit bis 23 Monate dauern könne, und Zeitsoldaten mit einer Dienstzeit von mehreren Jahren. Und an die Rekruten gewandt sagte Hannemann: "Soldaten, es ist ein Dienst, es ist kein Job wie jeder andere." Das Gelöbnis sei ein Bekenntnis zur Werteordnung des deutschen Grundgesetzes. Mit dem Dienst sei in der heutigen Zeit ein erhebliches, greifbares Risiko für Leib und Leben verbunden. "Die Gedenksteine in unseren Kasernen legen davon Zeugnis ab." Allem zum Trotz dürfe der Dienst aber auch Spaß machen. "Wer keinen Sport mag, wer nicht gerne schießt, wer anfängt zu jammern, wenn das Wetter nicht so schön ist, der ist bei uns falsch", unterstrich der General.

Die Grüße der saarländischen Landesregierung überbrachte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Mit dem 40-jährigen Jubiläum, in das dieses Gelöbnis eingebettet sei, sage man ein Dankeschön an alle Soldaten, die bisher ihren Dienst in der Garnisonsstadt Merzig verrichtet hatten. Man stehe überall im Saarland zu den Standorten der Bundeswehr. Deshalb sei es eine besonders schwere Entscheidung gewesen, für die komplette Aufgabe des Standortes in Saarlouis zu stimmen. "Um so mehr ist es zu bewerten, dass der Standort Merzig in Zukunft erhalten bleiben wird", so Kramp-Karrenbauer. Man zolle auch Anerkennung für die Leistungen der Bundeswehrsoldaten im inneren Dienst, besonders jedoch bei den riskanten Einsätzen im Ausland. Jüngste Einsätze in Afghanistan seien nicht möglich gewesen ohne die logistische Unterstützung des Merziger Bataillons, betonte die Ministerpräsidentin in ihrer Rede. Sie wünsche allen Soldaten, "dass Sie von Ihren Einsätzen immer wieder gesund nach Hause kommen".

Merzig. Zwei Kunstwerke, wie sie in Kasernen nicht alltäglich sind, schmücken nun das Entree des Kasernenhofes auf der Ell. Der saarländische Künstler Franz Schmidt hatte im Auftrag des Merziger Bataillons in Airbrush-Technik je zwei sechs Quadratmeter große Tafeln kunstvoll mit Motiven des militärischen Alltags gestaltet. Dabei ließ er nicht den Bezug zur Garnisonsstadt Merzig aus dem Auge. Oberbürgermeister Alfons Lauer, der gemeinsam mit dem Künstler und Kommandeur Andreas Büschenfeld das Werk im Anschluss an das feierliche Gelöbnis enthüllte, zeigte sich tief bewegt. Die Bilder spiegelten genau das Leben der Eller Soldaten wider und setze ihre Arbeit in ein zeitgemäßes Licht, befand Lauer. In zeitlichem, unregelmäßigem Abstand werden zwei weitere Tafeln mit jeweils zwei Kunstwerken folgen, kündigte Büschenfeld an.owa

"Es ist kein Job wie jeder andere."

 Das erste Kunstwerk wird enthüllt. Foto: Norbert Wagner

Das erste Kunstwerk wird enthüllt. Foto: Norbert Wagner

Andreas Hannemann, Brigadegeneral

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