8400 verkaufte Kleidungsstücke

Völklingen. Am 1. Dezember 2010 öffnete das Diakoniekaufhaus am Völklinger Nordring seine Türen: Mit einem kleinen Fest bedankten sich die Mitarbeiter am Donnerstag bei den Kunden für ihre einjährige Treue. Im liebevoll geschmückten Eingangsbereich stärken sich die Besucher mit Kuchen, Waffeln und Kinderpunsch. Auch Weihnachtsschmuck ist im Angebot

 Svetlana Batazov, Jeniffer Elz und Cornelia Angnes (v. l.) beraten beim Kleiderkauf. Foto: Jenal

Svetlana Batazov, Jeniffer Elz und Cornelia Angnes (v. l.) beraten beim Kleiderkauf. Foto: Jenal

Völklingen. Am 1. Dezember 2010 öffnete das Diakoniekaufhaus am Völklinger Nordring seine Türen: Mit einem kleinen Fest bedankten sich die Mitarbeiter am Donnerstag bei den Kunden für ihre einjährige Treue. Im liebevoll geschmückten Eingangsbereich stärken sich die Besucher mit Kuchen, Waffeln und Kinderpunsch. Auch Weihnachtsschmuck ist im Angebot. Und mit etwas Glück kann man bei der Tombola sogar ein schönes Fahrrad gewinnen.Als Gewinn sehen viele Völklinger auch das Sozialkaufhaus. Das hat eine Kundenbefragung des Diakonischen Werkes ergeben. Dankbare Bürger, berichten die Mitarbeiter, bringen schon mal ein Stückchen Kuchen für das Team. Oder sie schauen einfach auf einen kleinen Plausch vorbei.

Das Kaufhaus ermöglicht Menschen mit geringem Einkommen, preiswert Möbel, Textilien, Geschirr, Bücher, Elektrogeräte und Spielsachen zu erwerben. Nicht nur Arbeitslose oder Rentner haben einen schmalen Geldbeutel: Um auch Berufstätigen den Einkauf zu ermöglichen, ist dienstags und donnerstags bis 18 Uhr geöffnet. Die gebrauchten Waren sind gespendet und werden bei Bedarf in einem Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt aufgearbeitet.

Rund 10 500 Kunden zählte das Kaufhaus in den vergangenen zwölf Monaten. Frauen waren dabei klar in der Überzahl, mehr als 4400 Kunden hatten Migrationshintergrund. Knapp 8400 Kleidungsstücke wurden verkauft. Wobei an der Kasse nicht immer der ausgewiesene Preis bezahlt wurde. Immer wieder, erklärt Magda Lesch, wird verhandelt. Lesch betreut das Beratungscafé, sie ist Ansprechpartnerin bei allen Fragen zur Arbeitswelt. Ihre Kollegen Marina Blau-Rink und Michael Leis leiten die sechs Langzeitarbeitslosen an, die im Kaufhaus beschäftigt sind.

Wenn am Monatsende das Geld knapp wird, so die Erfahrung der Mitarbeiter, sinken die Kundenzahlen. Für Hans-Peter Haag, den stellvertretenden Leiter der Abteilung Jugendberufshilfe, belegt diese Tendenz, dass das Zugangsmanagement funktioniert. Vor dem Einkauf müssen die Kunden ihr geringes Einkommen nachweisen.

Restlos zufrieden sind die Verantwortlichen mit den Zahlen des ersten Jahres aber nicht. "Es könnte noch besser laufen", sagt Hans-Peter Haag. Im kommenden Jahr soll das Beratungscafé vom Rand des Kaufhauses mehr ins Zentrum rücken. Das Diakonische Werk will das Sozialkaufhaus langfristig in Völklingen etablieren. Doch dazu werden weitere Fördermittel benötigt. Zurzeit steht noch nicht fest, ob man im nächsten Jahr den zweiten Geburtstag feiern kann. Die Finanzierung, erklärt Haag, ist nur bis Oktober 2012 gesichert.

Auf einen Blick

Das Diakoniekaufhaus wird finanziert durch den Europäischen Sozialfonds, das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, das Jobcenter im Regionalverband Saarbrücken und die Evangelische Kirche. Gesucht werden noch gut erhaltene Waren - zurzeit vor allem warme Winterkleidung, aber auch Möbel, Hausrat und Elektrogeräte. Die Spenden können während der Öffnungszeiten beim Verkaufspersonal abgegeben werden. Größere Mengen werden auch zuhause abgeholt: Telefon (0 68 98) 6 902 10. Öffnungszeitendes Diakoniekaufhauses am Völklinger Nordring: : Montag neun bis 16 Uhr, Dienstag und Donnerstag neun bis 18 Uhr, Freitag neun bis zwölf Uhr. tan

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