80 Schüler und Lehrer jazzen gemeinsam

Saarwellingen · Zum Abschluss der neunten International Jazzwerkstatt haben die Teilnehmer einem großen und interessierten Publikum in der stimmungsvollen Atmosphäre des Rathaushofs vorgeführt, was sie in den Tagen zuvor gelernt und geübt haben.

 Jazz im Sonnenuntergang: Im Rathaushof Saarwellingen haben die Teilnehmer der neunten International Jazzwerkstatt zum Abschluss ihrer Workshops noch einmal alles gegeben. Foto: Gerhard Alt

Jazz im Sonnenuntergang: Im Rathaushof Saarwellingen haben die Teilnehmer der neunten International Jazzwerkstatt zum Abschluss ihrer Workshops noch einmal alles gegeben. Foto: Gerhard Alt

Foto: Gerhard Alt

Jazz unter den Linden, im Hof des Rathauses, aber in anderer Richtung als sonst und in noch sympathischerer Atmosphäre: Zum Abschluss der International Jazzwerkstatt spielen die Combos der 80 Teilnehmer vor ansehnlicher Kulisse. Das Publikum ist fachkundig und auch nach vier hochkarätigen Dozentenkonzerten in den Tagen zuvor des Jazz nicht überdrüssig.

Da wird gefachsimpelt über das Konzert am Vorabend, als erstmals die Londoner Jazz-Diva Tina May auftrat, darüber, ob die Cole-Porter-Songs südamerikanische Rhythmen vertragen oder ob die Gitarre ein gutes Instrument für eine Jazz-Combo oder wer der bessere Saxofonist ist: Gilad Atzmon oder Jean Toussaint.

Einigkeit herrscht jedoch weitgehend darüber, dass wie immer so auch bei der neunten Auflage der International Jazzwerkstatt mit der Global Music Foundation wieder künstlerisch und zwischenmenschlich alles stimmte. Und die Teilnehmer stellen das wie schon in den allabendlichen Sessions unter Beweis. Da merkt jeder, dass überwiegend Musiker zu Gange sind, die bereits über einige Erfahrung und großes Können verfügen, denen es aber offensichtlich viel bringt, von internationalen Profis geschult und geleitet zu werden.

Bestes Beispiel ist Gilad Atzmon. Der sonst bei den Auftritten mit seiner Band gerne den Hauptdarsteller gibt, ist hier ganz Lehrer: Dem jungen Japaner an der Klarinette legt er die Hand auf die Schulter, um ihm zu signalisieren, dass er "dran" ist oder auch nicht; die Einsätze gibt er deutlich sichtbar vor, zeigt mit den Händen und Armen an, wenn zu laut oder zu leise gespielt wird. Da wird didaktisches Geschick, aber auch die Autorität des Meisters spürbar. Doch er bleibt auch Entertainer, gibt sich als "Schwenker-Embassador", Botschafter (und erklärter Liebhaber) des guten Saarwellinger Schwenkers aus.

Unter den Besuchern sitzen auch die Gastgeber von Teilnehmern aus aller Herren Länder. Denn nicht nur in den Workshops und bei den Konzerten kommt es zu internationalen Begegnungen, sondern auch dadurch, dass die Gäste teilnehmen am Alltag der Saarwellinger. Und so freuen sich viele auf das nächste Jahr, wenn die International Jazzwerkstatt zum zehnten Male in Saarwellingen sein wird. Zum Jubiläum kündigt der künstlerische Leiter Stephen Keogh an: "Im nächsten Jahr werden einige besonders große Künstler in Saarwellingen auftreten und unterrichten." Die Kulturmanagerin Cornelia Rohe nimmt bereits Anmeldungen entgegen.

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