Immer wieder wollte die achtjährige Julia den so genannten Hexenritt ausprobieren. "Das macht mir Spaß", rief sie aus, hüpfte lachend auf einen Kasten, schwang sich an einem Tau hängend auf den nächsten Kasten, um dann mit einer Stange im "Hexenritt" auf die Matte zu springen. "Gut gemacht, Julia", lobte Hans-Jürgen Blum das Mädchen und forderte sie sowie die gleichaltrige Michelle auf, jetzt mal die Balancierübungen zu versuchen. Nach anfänglichen Problemen auf dem wackeligen Brett klappte auch das ganz gut. "Der Hexenritt war aber cooler", fand Michelle.

Gestern Vormittag tummelten sich mehr als 70 Kinder in der Taubenfeldhalle. Unter dem Motto "Kids in Bewegung" hatte die Leichtathletik-Abteilung im Turnverein Quierschied Mädchen und Jungs im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren eingeladen, um die verschiedenen Disziplinen der Leichtathletik kennenzulernen.

"Wichtig ist uns, dass die Kinder Spaß an der Bewegung haben", erklärte Hans-Jürgen Blum, Trainer der Leichtathleten. Klar sei das Ganze auch Werbung für den Verein. "Ob aber nachher welche zu uns kommen, interessiert erst in zweiter Linie", machte er deutlich. In erster Linie gehe es darum, dass die Kinder hier die Gelegenheit haben, spielerisch und ohne jeden Wettkampfstress in die Leichtathletik reinzuschnuppern. Hans-Jürgen Blum: "Alle, die den aufgebauten Parcours absolvieren, sind Sieger und erhalten eine Urkunde." Der Parcours spiegelte das breite Bewegungsangebot der Leichtathletik wider. An verschiedenen Stationen wurde in kleinen Gruppen geworfen, gesprungen, balanciert oder gesprintet.

Sabine Richard, Betreuerin bei der Quierschieder Jugendfeuerwehr, war mit ihrer Gruppe von sieben Jungs und einem Mädchen dabei. Die Kids hatten sichtlich ihren Spaß. "Ballwerfen hat uns am besten gefallen", erklärten Niklas und Nick, beide elf Jahre alt, sowie der zehnjährige Michael. "Wir werden auch in diesem Jahr mit der Gruppe wieder das Sportabzeichen machen", erklärte Sabine Richard, "dafür ist diese Veranstaltung die beste Vorbereitung." Hans-Jürgen Blum, der die Idee für die Aktion hatte, zeigte sich überrascht von der Resonanz: "Ich habe mit etwa 50 Kindern gerechnet. Dass es mehr als 70 geworden sind, freut mich doch sehr."

30 Helferinnen und Helfer waren im Einsatz. Zwei Stunden vor Beginn der Veranstaltung hatten sie den Parcours aufgebaut. Danach waren sie Schiedsrichter, Starter, Aufpasser oder Motivatoren für die Kinder, kümmerten sich außerdem um die Bewirtung der jungen Gäste, um dann nach dem Ende der Veranstaltung alles wieder abzubauen und aufzuräumen. Übrigens: Der so genannte Hexenritt war die letzte Übung. Jeder, der zuvor den Parcours absolviert hatte, durfte sich daran versuchen. Das wollten natürlich alle. "Der Hexenritt ist eine Grundübung für den Stabhochsprung und eine wichtige Übung für die Motorik", so Trainer Hans-Jürgen Blum.