500 Gäste beim großen Abschied

Dudweiler. Samstagabend, 19 Uhr. Der Himmel über Dudweiler ist aufgelockert, Temperaturen um den Gefrierpunkt. Am Firmament glitzern Sterne. Manche bangenden und sorgenvollen Blicke gen Himmel, ob es wenigstens trocken bleiben wird, sind unbegründet

Dudweiler. Samstagabend, 19 Uhr. Der Himmel über Dudweiler ist aufgelockert, Temperaturen um den Gefrierpunkt. Am Firmament glitzern Sterne. Manche bangenden und sorgenvollen Blicke gen Himmel, ob es wenigstens trocken bleiben wird, sind unbegründet. Das Schauspiel, das sich hier gleich abspielen wird, geht zwar für viele fröstelnd, aber reibungslos über die Bühne: Die Feuerwehr verabschiedet einen der ihren mit einem Großen Zapfenstreich. Die nicht alltägliche Zeremonie gilt Reiner Schwarz, dem langjährigen Brandinspekteur des Regionalverbandes Saarbrücken. Ende vergangenen Jahres war er aus dem aktiven Feuerwehrdienst ausgeschieden. Mit seinem 63. Geburtstag am 22. November hatte er die Altersgrenze erreicht.Dass die Feuerwehr diese Zeremonie gewählt hat, um ihren ehemaligen Brandinspekteur in den wohlverdienten Ruhestand zu entlassen zeigt, dass man die fachliche und menschliche Kompetenz dieses Mannes wohl zu würdigen weiß. Vor dem Dudweiler Feuerwehrgerätehaus - hier war der Herrensohrer Bub viele Jahre in verantwortlicher Position, zuletzt als Chef des Löschbezirks - steht eine Ehrentribüne. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz ist da. Gekommen sind zahleiche Mitglieder des Stadtrates, aktuelle und ehemaligen Dezernenten, Bürgermeister und Beigeordnete sowie hochrangige Feuerwehrleute. Mittendrin Reiner Schwarz mit Ehefrau Gaby und Tochter Lisa. Zu klingendem Spiel des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Sulzbach unter der Stabführung von Guido Kohl zieht der 150 Mann starke Ehrenzug der Feuerwehr, angeführt von Ralph Haag, dem Dudweiler Löschbezirksführer, an der Ehrentribüne vorbei. Begleitet von etwa 40 Fackel- und 20 Standartenträgern. 50 Mädchen und Jungs der Jugendfeuerwehren im Regionalverband haben sich neben der Tribüne aufgestellt. Die Stadtkapelle Saarbrücken mit ihrem Dirigent Magnus Willems stimmt "Yesterday" von den Beatles an. Dann erklingt der Steigermarsch. Beide Titel hat sich Reiner Schwarz gewünscht.

Auf der anderen Seite der Straße verfolgen zahlreiche Zuschauer das beeindruckende Schauspiel. Viele singen mit, als zum Abschluss des Großen Zapfenstreiches die deutsche Nationalhymne erklingt. Reiner Schwarz schreitet mit seinem Nachfolger Tony Bender die Ehrenformation ab. Man sieht Schwarz an, dass er emotional sehr gerührt ist. Vor der versammelten Mannschaft bekommt er von den Wehren im Regionalverband eine Original-Grubenlampe geschenkt. Von den Jugendwehren erhält er einen Gutschein für eine Heißluftballonfahrt. Und bevor es zum Feiern ins Gerätehaus geht, fahren noch knapp 30 verschiedene Feuerwehrfahrzeuge vorbei. Es ist eine großartige Zeremonie für einen sehr beliebten Brandinspekteur. Bei der Feier wird es eng in der großen Fahrzeughalle. Doch alle Gäste, es sind mehr als 500, passen rein.

Auf einen Blick

 Reiner Schwarz (rechts) mit seinem Nachfolger Tony Bender, der ihm einen Bergbau-Ehrenhäckel überreicht. Fotos: Becker & Bredel

Reiner Schwarz (rechts) mit seinem Nachfolger Tony Bender, der ihm einen Bergbau-Ehrenhäckel überreicht. Fotos: Becker & Bredel

Nach dem Großen Zapfenstreich wurden noch einige Feuerwehrleute geehrt. Reiner Schwarz selbst überreichte seinen langjährigen Mitstreitern Rudi Klee, Arno Montada und Thomas Quint die Floriansplakette des Brandinspekteurs. Andreas Jochum, der schon seit 18 Jahren Chef des Löschbezirks Wahlschied ist, erhielt das Goldene Ehrenzeichen des Deutschen Feuerwehrverbandes für seine Tätigkeit als Kassengeschäftsführer des Brandinspekteurs. Jochum war schon für Werner Kläs, den Vorgänger von Reiner Schwarz, tätig und wird auch für den neuen Brandinspekteur Tony Bender die Kasse führen. Mit der silbernen Ehrennadel für besondere Verdienste im Katastrophenschutz wurden die Brandmeister Gerhard Pirrot, Harald Berrang, Kurt Ludwig und Franz-Willi Hahn ausgezeichnet. Schon seit 1975 sind die vier Männer in dem Bereich tätig. ll

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