30 Rotlichtbetriebe bei Razzia im Saarland durchsucht

Saarbrücken. Im Zuge einer bundesweiten Aktion gegen Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung afrikanischer Frauen hat die Polizei am Donnerstag 30 Bordellbetriebe im Saarland kontrolliert. Bei der Razzia wurden in Saarbrücken, Saarlouis, Neunkirchen und Homburg insgesamt 169 Prostituierte überprüft, teilte ein Sprecher der Landespolizeidirektion am Freitag mit

Saarbrücken. Im Zuge einer bundesweiten Aktion gegen Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung afrikanischer Frauen hat die Polizei am Donnerstag 30 Bordellbetriebe im Saarland kontrolliert. Bei der Razzia wurden in Saarbrücken, Saarlouis, Neunkirchen und Homburg insgesamt 169 Prostituierte überprüft, teilte ein Sprecher der Landespolizeidirektion am Freitag mit. Bei mehreren Frauen unter 21 Jahren bestehe der Verdacht des Menschenhandels. Die Ermittlungen dauern an.In Saarbrücken wurden in zwei Bordellbetrieben, so der Polizeisprecher, eine Schwarzafrikanerin und eine Thailänderin festgenommen. Die Asiatin war zur Festnahme ausgeschrieben, weil sie in ihre Heimat abgeschoben werden soll. Die junge Afrikanerin verfügte nicht über eine gültige Aufenthaltserlaubnis.

Bundesweit waren an der vom Bundeskriminalamt (BKA) initiierten Aktion 120 Polizeidienststellen beteiligt. Die Beamten trafen dabei allein rund 170 Prostituierte aus Westafrika an, wie das BKA in Wiesbaden berichtete. Die Ermittler vermuten nach ihren bisherigen Erfahrungen ein bundesweites Netz von westafrikanischen Zuhältern, eingeschleusten Prostituierten, Geldwäschern, Passverleihern, Dokumentenfälschern und auch Schleusern.

Laut BKA werden die Frauen unter anderem mit angeblichem Voodoo-Zauber eingeschüchtert. Sie zu identifizieren sei häufig erst der Einstieg in polizeiliche Ermittlungen, erklärte BKA-Präsident Jörg Ziercke. Der bundesweite Kontrolltag sei ein wichtiger Baustein bei der Bekämpfung des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung. red/dpa

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