30 neue Eigenheime für Vögel

Bliesen. Nicht alle Vögel bauen Nester. Manche ziehen lieber in ein fertiges Eigenheim und statten es gemütlich aus. Dass es jetzt rund 30 solcher Eigenheime mehr in der Natur gibt, haben die gefiederten Sänger den Kindern der dritten Bliesener Grundschulklasse zu verdanken

 Die Schüler bohrten, sägten und hämmerten ihre Vogelhäuschen zusammen. Foto: B & K

Die Schüler bohrten, sägten und hämmerten ihre Vogelhäuschen zusammen. Foto: B & K

Bliesen. Nicht alle Vögel bauen Nester. Manche ziehen lieber in ein fertiges Eigenheim und statten es gemütlich aus. Dass es jetzt rund 30 solcher Eigenheime mehr in der Natur gibt, haben die gefiederten Sänger den Kindern der dritten Bliesener Grundschulklasse zu verdanken. Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins bauten mit den Jungen und Mädchen Nisthilfen zusammen, die bald in Gärten in Bliesen und Winterbach hängen und auf piepsende Gäste warten.Ein Vormittag im Werkraum der Bliesener Schule. Edwin Kunrath, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, und seine Kollegen Herbert Horras und Klaus Schwarz legen die vorgefertigten Teile der Nistkästen bereit. Die St. Wendeler Initiative für Arbeit und Familie (Wiaf) hat sie aus Fichtenholz hergestellt, die Fluglöcher und die Löcher für die Schrauben gebohrt. Die Dächer sind aus witterungsbeständigem Material und wasserdicht. Plötzlich kommt Leben in die Werkstatt.

Ein Teil der Drittklässler stürmt herein. Die Kleinen postieren sich rund um die lange Werkbank und können es kaum erwarten, bis ihnen ein Akkuschrauber in die Hand gedrückt wird. "Mit dem kann ich gut umgehen, denn daheim habe ich schon oft damit geschraubt", erzählt Felix Weber.

Bald surrt es aus drei Geräten durch den Werkraum. "Dieses Teil gehört hierher und dieses dorthin", erklärt Edwin Kunrath einem Mädchen, das gleich danach eine Schraube nach der anderen festzieht. Ihr Häuschen ist schon fast fertig. Überhaupt zeigen sich die Mädchen nicht weniger geschickt im Umgang mit dem Akkuschrauber als die Buben.

Klaus Schwarz hat aufmerksame Zuhörer, als er erzählt, dass die Vogelhäuschen hauptsächlich für Meisen gedacht sind und dass sie mehrere Jahre Wind und Wetter standhalten.

Rund 30 Nisthilfen entstehen an diesem Vormittag. Jedes Kind darf sein Häuschen mit nach Hause nehmen. "Wir haben einen Garten mit vielen Bäumen. An einem davon wird der Kasten aufgehängt", sagt Jan-Moritz Savelkouls. "Ich werde beobachten, ob eine Meise durch das Loch schlüpft." Brunhilda Rühl hat einen anderen Plan: "Den Kasten will ich an der Wand unseres Balkons festmachen. Ich habe Vögel sehr gerne und würde mich freuen, wenn eine Meise in meinem Kasten ein Nest bauen würde und ich eines Tages die Meisenkinder piepsen hören würde." Demnächst sollen die Schüler wieder etwas über die gefiederten Sänger und ihre Lebensgewohnheiten hören. "Die Vögel werden in Kürze noch einmal ein Unterrichtsthema sein", kündigt die Lehrerin Tina Schorr an.

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