"3. Bundesliga, wir kommen!"

Holz. "Vamos 3. Bundesliga" - "3. Bundesliga, wir kommen!". So stand es auf T-Shirts, welche die Spielerinnen des TV Holz vor ihrer letzten Regionalliga-Partie gegen den TSV Stadecken-Elsheim trugen. Sie lachten am Samstag beim Warmmachen viel

 So sieht der verdiente Meister aus: Der TV Holz hat in 16 Spielen nur einmal verloren. Foto: Ruppenthal

So sieht der verdiente Meister aus: Der TV Holz hat in 16 Spielen nur einmal verloren. Foto: Ruppenthal

Holz. "Vamos 3. Bundesliga" - "3. Bundesliga, wir kommen!". So stand es auf T-Shirts, welche die Spielerinnen des TV Holz vor ihrer letzten Regionalliga-Partie gegen den TSV Stadecken-Elsheim trugen. Sie lachten am Samstag beim Warmmachen viel. Das machte deutlich, dass die Holzerinnen nicht mehr hundertprozentig bei der Sache waren und sich eher auf die Meister-Feier nach dem letzten Saisonspiel freuten. Dennoch gewann Holz sein Heimspiel vor etwa 100 Zuschauern gegen den langzeitigen Mitkonkurrenten um den Titel fast schon standesgemäß mit 3:0 (25:19, 29:27, 25:20)."Das war heute keines unserer besten Spiele. Die Luft war schon raus", sagte Steffi Höwer mit Blick auf den engen Spielverlauf. Man merkte, dass Stadecken dem Meister die erste Heimniederlage beibringen wollte. Egal war's. "Heute war ich so entspannt wie nie", sagte Trainer Bernd Zewe, dessen Mannschaft mit 30:2 Punkten und dem Satzverhältnis von 47:7 eine beeindruckende Saison gespielt hat. 13 Mal war Holz Tabellenführer, ansonsten zumindest Zweiter. Nur Jahn Kassel am ersten und zweiten Spieltag sowie Stadecken-Elsheim am vierten, fünften und siebten Spieltag standen kurzzeitig vor Holz. Dennoch haben Trainer und Mannschaft vor und während der Saison nie von der Meisterschaft gesprochen - bis sie feststand. Das Saisonziel des Aufsteigers hieß, die neue Liga kennen zu lernen. "Erst nach der Vorrunde kennen wir alle und werden wissen, ob wir oben, in der Mitte oder unten spielen werden", hatte Zewe im Sommer gesagt.

Der einzige, der vor der Saison vom Durchmarsch in die 3. Liga gesprochen hatte, war Sponsor Ingolf Winter. Ist er der einzige Volleyball-Experte in Holz? "Das sieht im Moment so aus", sagte Zewe am Samstag bei der Meister-Feier lachend. Dann erklärte er: "Mannschaften wie Kassel, Mainz-Bretzenheim und Stadecken-Elsheim wurden als Favoriten gehandelt. Wir waren als Aufsteiger eine unbekannte Größe." Höwer, die als einzige Zweitliga-Erfahrung hat, meinte: "Man sollte nie zu groß tönen. Ich bin lange genug dabei und weiß, dass es oft genug Mannschaften gab, die den Mund zu weit aufgerissen und das Ziel dann nicht erreicht haben."

Etwas Großes erreicht hat Holz als Aufsteiger. Der TV-Vorsitzende Michael Theis erklärte mit Blick auf den Durchmarsch: "Die 3. Liga wird für uns ein finanzielles Wagnis, aber ich bin guter Dinge, dass wir das alles hinkriegen. Auch organisatorisch wird es ein Riesenaufwand." Personell sind ebenfalls Fragen offen. Ein Probe- und Sichtungstraining ist geplant, der Verein schaut sich nach Verstärkungen um.

Nicht mehr dabei sein werden kommende Saison Anja Steil und Lara Lesch, die am Samstag letztmals aufliefen. Lesch sagte: "Das war mein letztes Spiel. Ich werde aus beruflichen Gründen auch nicht mehr in der zweiten Mannschaft spielen können. Ich glaube, dass ich meine Volleyball-Karriere beende." Überwiegt Wehmut oder Freude? "Klar die Freude über das, was wir hier in Holz geschafft haben."

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