3,5 Millionen sind schon verbaut

St. Wendel. "Das ist mein künftiges Büro." Bauamtsleiter Hans-Peter Rupp steht unter freiem Himmel im obersten Stock. Noch hängen vergilbte, teilweise abgerissene Tapeten an den Wänden, es gibt weder Fenster noch ein Dach. Das soll im Januar des kommenden Jahres draufkommen. Schaut man derzeit nach oben, kann man deutlich die Basilika erkennen

 Noch stützen Stahlträger das Gebäude. Fotos: B & K

Noch stützen Stahlträger das Gebäude. Fotos: B & K

 Im alten Teil des Hauses werden bald die Decken eingezogen.

Im alten Teil des Hauses werden bald die Decken eingezogen.

St. Wendel. "Das ist mein künftiges Büro." Bauamtsleiter Hans-Peter Rupp steht unter freiem Himmel im obersten Stock. Noch hängen vergilbte, teilweise abgerissene Tapeten an den Wänden, es gibt weder Fenster noch ein Dach. Das soll im Januar des kommenden Jahres draufkommen. Schaut man derzeit nach oben, kann man deutlich die Basilika erkennen. Vermutlich Ende 2012 wird aus dem Haus Colbus ein modernes Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum geworden sein. Noch stützt ein rotbraunes Stahlgerüst die Wände und Decken, damit diese nicht einstürzen. Denn die denkmalgeschützte Fassade bleibt erhalten, während innen Wände herausgerissen und neu gezogen werden. Drei Monate benötigten die Bauarbeiter, allein um das 85 Tonnen schwere Gerüst zu stellen. Erst dann konnten sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Das Colbus-Haus, das die Stadt vor zweieinhalb Jahren nach 18 Jahren zäher Verhandlungen gekauft hat, ist die reinste Baustelle. Bürgermeister Klaus Bouillon hat zur Besichtigung geladen. Und er ist zufrieden. Der Rohbau des Anbaus sei zu 95 Prozent fertig. Bisher wurden, so erzählt er, etwa 3,5 Millionen Euro investiert. Acht Millionen Euro koste diese "zentrale Investition" insgesamt. Das Land beteilige mit rund drei Millionen, den Rest zahle die Stadt St. Wendel. Das Geld, da ist sich Bouillon sicher, werde an der richtigen Stelle eingesetzt: "Damit heilen wir die größte Wunde der Stadt." Und er fügt hinzu: "Das wird eine wunderschöne Ecke."Denn die Stadt hat auch die drei Häuser gegenüber des Colbus-Hauses aufgekauft, ein weiteres soll folgen. Diese werden teilweise abgerissen, teilweise renoviert und vermietet. Bouillon kann sich auch vorstellen, dass sich ein Weinkeller in dieser dann idyllischen Ecke ansiedeln könnte. Aber das sei noch Zukunftsmusik. Bouillon: "Wir verhandeln mit Interessenten."Interessenten gebe es auch schon für Ladenfläche im Erdgeschoss mit Eingang zur Fußgängerzone. Diese sei rund 300 Quadratmeter groß. Und Läden von solcher Größe gebe es nicht viele in St.Wendel: "Die meisten sind zwischen 90 und 100 Quadratmeter groß." Er geht davon aus, dass in diesem Geschäft ein "hochwertiges Angebot" vorgehalten werde.Die Pläne sehen vor, in dem Gebäudekomplex mit einer Nutzfläche von 2430 Quadratmetern ein technisches Verwaltungszentrum" mit Bürgerbüro, Stadtbauamt, Umweltamt, Abwasserwerk, EDV und Liegenschaft einzurichten. Alle Ansprechpartner für technische Fragen sind dann in einem Gebäude untergebracht. Über einen Zugang des Neubaus in der Grabenstraße gelangt man in ein Foyer mit dem Bürgerbüro. Von dort aus sind alle Büros über Treppen und einen Aufzug zu erreichen. Rund 60 Mitarbeiter der Stadt werden hier tätig sein. So auch Hans-Peter Rupp. Ihn fasziniert besonders, dass im gesamten Haus Alt und Neu kombiniert werde. Während zur Schloßstraße die historische Fassade erhalten bleibe, bestimmen an der hinteren Front Glas und Metall das Bild. Rupp: "Das erzeugt eine interessante Spannung." "Damit heilen wir die größte Wunde der Stadt."Klaus Bouillon zur Sanierung des Colbus-Hauses

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort