28 Jahre Dienst im Köllertal gehen zu Ende

Püttlingen. So gern, man mag fast sagen: so leidenschaftlich Georg "Schorsch" Riehm Polizeibeamter war, es ist nun genug. Er wird Ende Mai 60, und die Knochen hätten nichts dagegen, müde sein zu dürfen. Riehm will sich nicht drücken, das hat er nie gemacht, aber auch nicht länger bleiben

 Polizeihauptkommissar Georg Riehm in der Polizeiinspektion in Püttlingen. Foto: Becker&Bredel

Polizeihauptkommissar Georg Riehm in der Polizeiinspektion in Püttlingen. Foto: Becker&Bredel

Püttlingen. So gern, man mag fast sagen: so leidenschaftlich Georg "Schorsch" Riehm Polizeibeamter war, es ist nun genug. Er wird Ende Mai 60, und die Knochen hätten nichts dagegen, müde sein zu dürfen. Riehm will sich nicht drücken, das hat er nie gemacht, aber auch nicht länger bleiben. Der "Zeitgeist" mit seinem schwindenden Respekt gegenüber Polizisten sowie den allerorten zutage tretenden groben Erziehungsmängeln arbeiten ohnehin gegen wertkonservative Schutzmänner wie ihn. Das macht den Schritt aus dem Berufsleben etwas erträglicher. Gestern hat er sich beim Bürgermeister verabschiedet, am Mittwoch ist letzte Schicht, danach Urlaub. Es warten unter anderem Garten, Natur und Männergesangverein Ritterstraße, dem er seit 16 Jahren vorsteht.

Georg Riehm, Sohn eines Hütten-Schlossers, hatte Kaufmann gelernt, ehe er beim Grenzschutz zweijährigen Bundeswehr-Ersatzdienst leistete. Danach ging er zur saarländischen Polizei - nicht um ein großer Verbrecherjäger zu werden, sondern ein verlässlicher Beistand der eher Schwachen, die Hilfe brauchen konnten. Als Jugendsachbearbeiter und Verkehrserzieher leistete er wegweisende Arbeit.

Der Schutzmann Riehm war immer stolz darauf, zur Sicherheit beitragen zu dürfen und Kriminalitätsbelastungen in seinem Beritt gering zu halten. 28 Jahre war er im Köllertal tätig, die letzten 15 Jahre beim Posten Püttlingen. Dieser Zweigstelle verhalf er als Leiter zu einer Ausstattung, die im Land ihresgleichen sucht.

Vorgesetzter Gerhard Schmitt, Leiter der Inspektion Köllertal, würdigt nicht nur den pflichtbewussten Schaffer Riehm, sondern auch die Führungspersönlichkeit, die sich in der Organisation Respekt erwarb und das Ansehen der Polizei in der Öffentlichkeit festigte. Dass Georg Riehm fast jeden in der Stadt kannte (und umgekehrt), war bei so mancher Ermittlung hilfreich. Junge Beamte sind beeindruckt, wie viel solch ein alt gedienter Kollege weiß und wie wertvoll dieses Wissen sein kann. Wenn sich die Bevölkerungen der Gemeinden ihre Polizisten selbst einstellen dürften, dann wären Leute mit der Berufsauffassung von Georg Riehm wohl besonders gefragt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort