27 600 Menschen suchen im Regionalverband einen Arbeitsplatz

Regionalverband · Nach einem Jahr, in dem sich die Aussichten für Menschen ohne Arbeit deutlich verschlechtert hatten, könnte es 2014 eine Wende zum Besseren geben. 27 600 Arbeitssuchende hoffen allein im Regionalverband darauf.

Zum Ende des Jahres ist die Arbeitslosigkeit im Regionalverband Saarbrücken saisonbedingt leicht gestiegen. Es waren rund 15 300 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 9,3 Prozent (Vorjahr 9,0). Die Betriebe hatten im Jahr 2013 einen deutlich geringeren Personalbedarf als 2012. Daher lag die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt über den Zahlen von 2012.

Die Zahl aller Arbeitssuchenden, darunter auch Leute, die noch einen Job haben, aber was Neues suchen, stieg um 143 auf 27 598 gestiegen. Die Arbeitsagentur betreut davon 3592 Frauen und Männer, 70 mehr als im November und 0,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Beim Jobcenter sind 11 702 Menschen arbeitslos gemeldet, 68 mehr als vor einem Monat und 6,3 Prozent mehr als im Dezember 2012.

2013 hätten die Arbeitgeber deutlich weniger neue Leute eingestellt als im Jahr zuvor, sagte Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland.

Zwar seien die Wirtschaftsaussichten für 2014 derzeit durchweg gut, doch dauere es eine Zeit lang, bis Firmen, denen es gut geht, neue Leute anheuern. Haßdenteufel geht für den Arbeitsmarkt im Regionalverband von einer "leichten Aufwärtstendenz" aus, allerdings nach einem eher verhaltenen ersten Quartal. Die Chance, eine Arbeitsstelle zu finden sei vor allem für Fachkräfte immer noch relativ gut, sagte Haßdenteufel über die Entwicklung im Jahr 2014.

Im Dezember meldeten sich im Regionalverband 1034 Personen nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 53 mehr als im November. Dagegen nahmen knapp 680 Frauen und Männer in den vergangenen vier Wochen eine neue Arbeit auf und verschwanden damit aus der Arbeitslosenstatistik.

Die einzige Altersgruppe, in der die Arbeitslosigkeit entgegen der allgemeinen Entwicklung sank, sind die jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren. Ihre Zahl hat sich um elf auf 1438 verringert und liegt damit nur noch um acht über der des Vorjahres. Bei den 50- bis unter 65-Jährigen erhöhte sich die Arbeitslosigkeit gegenüber November wieder leicht. Es waren 4528 Personen in dieser Altersgruppe arbeitslos gemeldet, das sind 39 mehr als im Vormonat und 269 mehr als vor einem Jahr.

Die Unterbeschäftigung - hier werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden - belief sich im Dezember auf rund 23 150 Personen, das waren 5,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Dezember meldeten die regionalen Unternehmen 670 neue Stellenangebote, 42 weniger als im November. Seit Jahresbeginn nahm der Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter rund 9530 Jobangebote entgegen, 6,6 Prozent weniger als im Jahr 2012. Insgesamt waren zum Ende des Monats noch 2100 freie Stellen gemeldet.

Gesucht werden im Regionalverband hauptsächlich Fachkräfte für die Metallerzeugung und -bearbeitung, den Metallbau, für Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Verkauf und Hotel- und Gaststättengewerbe. Ständiger Bedarf besteht außerdem in den Gesundheitsberufen sowie in der Erziehung, im Bereich Soziales und für den Personen- und Güterverkehr.

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Stichwort Als Arbeitslose bezeichnet die Agentur Leute, die keinen Job haben, sich bei der Agentur als "arbeitssuchend" gemeldet haben und ihr dauernd nachweisen, dass sie ständig Bewerbungen verschicken und Vorstellungsgespräche haben. Als Arbeitssuchende bezeichnet die Agentur erstens die Gruppe der Arbeitslosen; zweitens Leute, die nur noch ihre Kündigungsfrist abarbeiten; drittens Leute, die als Selbstständige Geld verdienen, aber eine Anstellung suchen; viertens Leute, die Hartz-IV vom Jobcenter beziehen und dort als "erwerbsfähige Hilfebedürftige" eingestuft sind. Spricht die Agentur für Arbeit also von Arbeitslosen, dann meint sie ausschließlich Menschen, die gemäß der Agenturvorschrift nachweislich konsequent Arbeit suchen. Sonst gibt ihnen die Agentur für Arbeit kein Geld. Unterbeschäftigt sind laut Agentur erstens die "registrierten Arbeitslosen", zweitens "Teilnehmer an bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen", drittens "die Nutzer von vorruhestandsähnlichen Regelungen". fitz

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