260 000 Euro für ein neues Dachgebälk

Dudweiler/Herrensohr. Mit teils großer Sorge blickt die evangelische Kirchengemeinde Dudweiler/Herrensohr in die Zukunft. Das wurde auf der jüngsten Gemeindeversammlung deutlich, an der rund 100 Gemeindeglieder sowie Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp und ihre Kollegen Manfred Culmann und Werner Kausch teilnahmen

Dudweiler/Herrensohr. Mit teils großer Sorge blickt die evangelische Kirchengemeinde Dudweiler/Herrensohr in die Zukunft. Das wurde auf der jüngsten Gemeindeversammlung deutlich, an der rund 100 Gemeindeglieder sowie Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp und ihre Kollegen Manfred Culmann und Werner Kausch teilnahmen. Was da zur Sprache kam, fasst Manfred Culmann wie folgt zusammen: Die Christuskirche bleibt weiterhin gesperrt, weil das Dachgebälk nicht mehr sicher ist. Seit Juni müssen die Gläubigen ins Oberlinhaus ausweichen. Eine erste Kostenschätzung für die Erneuerung des Gebälks beläuft sich auf rund 260 000 Euro. Die Kirchengemeinde trifft das hart, zumal, so Culmann, im kommenden Haushalt eh 80 000 Euro weniger zur Verfügung stehen. Wie die Sanierung zu stemmen ist, das steht derweil in den Sternen. Die Gemeinde hofft nun einerseits auf Zuwendungen des Landesdenkmalamtes und der Landeskirche, zum anderen, dass Stiftungen und Spenden-Aktionen hier weiterhelfen. Ein Lichtblick in trüben Tagen hinsichtlich gelebter Ökumene: "Mit offenen Armen hat uns Pastor Wolfgang Rudolph eingeladen, den Weihnachtsgottesdienst in St. Bonifatius zu feiern", teilt Pfarrer Culmann mit. Allerdings: Die katholische Kirche wird wegen eisernen Sparens auf maximal 14 Grad beheizt. Eine bemerkenswerte Feststellung der Protestanten: Auch wenn fast eine ganze Gottesdienstgemeinde durch Alter und Tod weggebrochen ist, so ist die Zahl der Gottesdienstbesucher, wenn man Krabbel-, Kinder- und Familiengottesdienste dazu nimmt, deutlich gestiegen. Manfred Culmann: "Von Stagnation kann keine Rede sein." Zurzeit gehören 6700 Gemeindeglieder zur Kirchengemeinde Dudweiler/Herrensohr; vor 30 Jahren gehörten allein zu Dudweiler schon 9000. Und: Während die Geburtstagslisten der über 80-Jährigen immer länger werden, nehmen Geburten und Taufen stetig ab. Lediglich eine Taufe und eine Trauung, dafür aber 24 Beisetzungen listet allein der Gemeindebrief für einen Monat des Jahres 2009 auf. Und noch eine nicht gerade erfreuliche Nachricht: Die Gemeinde will sich von sämtlichen Pfarrhäusern trennen. Das Pfarrhaus im Zentrum, in dem Pfarrer Culmann wohnte, ist inzwischen "nach langen Bemühungen" verkauft. Das Gemeindeamt und die Amtsräume des Pfarrers aber bleiben in der Saarbrücker Straße noch bis Ende 2010. "Von Stagnation kann keine Rede sein."Pfarrer Culmann zur Zahl der Gottesdienstbesucher

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