Phantasie und Mittelaltertage 25 000 Besucher kamen zu den Mittelaltertagen

Saarbrücken · Zum achten Mal fand das Spektakel im Deutsch-Französischen Garten statt. Das Motto lautete dieses Mal „Irische Feen“.

 Michael Engel arbeitet seit 14 Jahren als Schmied.

Michael Engel arbeitet seit 14 Jahren als Schmied.

Foto: Marko Völke

Ein älterer Herr sitzt nachdenklich an seinem Gewürz-Stand und beobachtet eine blumengarnierte Fee, die mit ihrem Smartphone telefoniert. Bei den diesjährigen Phantasie- und Mittelaltertagen traf eine nachempfundene Geschichtsepoche auf Fantasiewelten und moderne Technik. Zu dem Spektakel kamen von Freitag bis Sonntag rund 25 000 Besucher in den Deutsch-Französischen Garten (DFG) in Saarbrücken.

Das Motto in diesem Jahr lautete „Irish Fairies“. Daher verwunderte es nicht, dass im DFG neben zahlreichen Marktfrauen und Händlern viele kleine Blumenkinder, orientalische Bauchtänzerinnen sowie Feen und Orks vertreten waren. Irgendwo in der Menge tummelte sich auch eine etwas schüchterne Herzkönigin.

Verschiedene Bands sorgten für die passende Live-Musik. Darunter auch „D’artagnan“, die mit ihrem Musketier-Rock die Besucher zum Tanzen und Mitmachen brachten. Für noch mehr Abenteuer sorgte der saarländische Erfolgsautor Markus Heitz am Samstag mit seiner Lesung auf der Drachenwinkelbühne. Dabei stellte er sein neues Fantasy-Werk „Wedora 2 – Schatten und Tod“ vor: „Wer meine Bücher kennt, weiß, dass die Ausfallquote relativ hoch ist“, bemerkte er sarkastisch und erntete dafür viele schelmisch grinsende Gesichter.

Die kleinen Besucher fühlten sich auf dem Markt ebenfalls pudelwohl. Ein paar Kleinkinder krabbelten auf der Wiese, verkleidete Mädchen und Jungs spielten Fangen – oder schnupperten mal bei der Mitmachschmiede von Michael Engel hinein. „Man sieht hier, dass gearbeitet wird“, erklärte der von Ruß bedeckte Handwerker. Er war extra aus Wanfried in der Nähe von Freiburg angereist. Seit 14 Jahren arbeitet Engel auf Mittelaltermärkten und kann inzwischen davon leben – zumindest, solange Saisonbetrieb ist. „Danach arbeite ich manchmal auf Baustellen“, sagt er.

Auch Marktleiter Gerd Drenkow zeigte sich zufrieden: „Insgesamt hatten wird dieses Jahr unter anderem 40 Heerlager, davon einige aus Luxemburg, Holland und weiten Teilen Deutschlands.“ Zwischenfälle wurden übrigens keine gemeldet, weder beim Roten Kreuz noch bei der Polizei. Die Veranstaltung sei trotz des regnerischen Freitag gut verlaufen.

Drenkow freut sich bereits auf 2018. Dann stehen die Phantasie- und Mittelaltertage vom 17. bis zum 19. August im DFG unter dem Motto „Dunkle Zeiten“. Mit dabei sind unter anderem Corvus Corax. Die Musiker gelten als eine der bekanntesten Mittelalterbands.

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