24-Stunden-Dienst wie die Profis

Primstal · 23 Jugendliche zwischen acht und 14 Jahren nahmen jetzt beim Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr Primstal teil. Die jungen Wehrangehörigen mussten dabei unerwartet zu inszenierten Einsätzen ausrücken.

 23 Jugendliche im Alter zwischen acht und 14 Jahren nahmen beim Berufsfeuerwehrtag teil. Foto: Feuerwehr

23 Jugendliche im Alter zwischen acht und 14 Jahren nahmen beim Berufsfeuerwehrtag teil. Foto: Feuerwehr

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Bei der Jugendfeuerwehrgruppe des Löschbezirks Primstal stand ein "Berufsfeuerwehrtag" auf dem Dienstplan. Tatsächlich handelte es sich um einen 24-Stunden-Dienst, der sich am Arbeitsbetrieb der Berufsfeuerwehr orientierte. Den Jugendlichen sollte damit ein realitätsnaher Einblick in die hohen Anforderungen vermittelt werden, die an die Tätigkeit eines professionellen Feuerwehrangehörigen geknüpft sind.

Demzufolge mussten die Teilnehmer innerhalb des "regulären Dienstbetriebs" mit theoretischer und praktischer Ausbildung sowie Fahrzeug- und Gerätepflege unerwartet zu inszenierten Einsätzen ausrücken, natürlich stets in Begleitung und unter Aufsicht von Betreuern aus der Einsatzabteilung. Federführend bei Planung und Durchführung der Aktion war Jugendfeuerwehrbetreuer Thomas Gläser.

23 Jugendliche zwischen acht und 14 Jahren nahmen teil. Sie fanden sich morgens um neun Uhr am Gerätehaus ein und die Wachmannschaft wurde eingeteilt. Der sich anschließende theoretische Unterricht wurde jäh durch Einsatzalarm unterbrochen: im Schleierwald zwischen Primstal und Kastel war ein Feuer ausgebrochen. Zur wirksamen Bekämpfung des Waldbrandes erhielten die jungen Wehrleute Unterstützung von den Kameraden aus Kastel, die aus entgegengesetzter Richtung die Einsatzstelle angefahren hatten.

Am Nachmittag wurde erneut Feueralarm ausgelöst. Auf dem Peterberg war ein Lagerfeuer außer Kontrolle geraten. Brennender Grünschnitt und Paletten mussten gelöscht werden. Wieder am Standort angekommen wurden die Fahrzeuge bestückt. Es folgte der erste Wechsel der Wachmannschaft. Gegen 16.30 Uhr wieder Alarm: "Technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfall". Nach einer Kollision zwischen einem Motorroller und einem Pkw musste dessen unter seinem Fahrzeug eingeklemmter Fahrer mittels Hebekissen befreit werden. Der eine Böschung hinuntergestürzte Rollerfahrer war in eine Trage einzubinden; der Roller wurde mit Hilfe einer Seilwinde geborgen.

Gerade wieder eingerückt erfolgte schon der nächste Einsatz: um 18 Uhr wurde ein Heuballenbrand neben der alten Bahnstrecke gemeldet. Am Abend wurde der zweite Wechsel der Wachmannschaft vollzogen. Aber nicht lange danach hieß es "Umweltalarm"! Ein 1000-Liter-Öltank war leckgeschlagen und musste abgedichtet werden. Das ausgelaufene Öl wurde abgestreut. Auch die Nachtruhe verlief nicht ungestört: gegen halb zwölf mussten zwei Personen gesucht werden, die sich offenbar im Wald verlaufen hatten. Unter Einsatz der Wärmebildkamera konnten sie aufgefunden werden.

Endlich Nachtruhe, Wecken um sieben. 7.45 Uhr: eine eingeklemmte Person nach Baumfällung im Allerswald wurde gemeldet. Ein Waldarbeiter lag unter einem gefällten Baum und musste mittels Hebekissen befreit werden. Nach diesem Einsatz näherte sich der 24-Stunden-Dienst seinem Ende.

Zwar mit viel Stress verbunden, hatte es doch allen Spaß gemacht. Und obwohl der Berufsfeuerwehrtag in Primstal alle zwei Jahre stattfindet und einige der Jugendlichen schon mehrmals dabei waren, konnte es angesichts der abwechslungsreichen Gestaltung der Einsätze nicht langweilig werden. Zu erwähnen sei noch, dass auch der Löschbezirk Braunshausen präsent war, dessen Kleintanklöschfahrzeug am Nachmittag vorgestellt wurde.

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