Marpingen 21 Millionen für kaputte Landstraßen

Marpingen · Verkehrsministerin Rehlinger will mit ihrem Investitionsprogramm die Schlaglochpisten ausbessern.

 Viele saarländische Landstraßen sind von Schlaglöchern; wie hier im Bild zu sehen, geprägt.

Viele saarländische Landstraßen sind von Schlaglöchern; wie hier im Bild zu sehen, geprägt.

Foto: dpa/Felix Kästle

Ist man auf einer saarländischen Landstraße mit dem Auto unterwegs, kann es durchaus des Öfteren mal heftig ruckeln oder mal auf und ab gehen – und das liegt nicht immer an den topographischen Gegebenheiten. Verantwortlich dafür sind Schlaglöcher, Risse oder Spurrinnen. Diese und weitere Schäden können das Fahren auf den Landstraßen schnell unangenehm werden lassen. Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) will das ändern.

Erste Station für die Ministerin ist die Landstraße L 133 zwischen Marpingen und Berschweiler. Der Startschuss für die Bauarbeiten erfolgte gestern in Berschweiler. Im Rahmen des Investitionsprogramms „Gute Straßen“ wird hier auf einem Streckenabschnitt von 1,4 Kilometern in rund zehn Wochen eine Grunderneuerung vorgenommen. Arbeiten an weiteren 49 Landstraßen sind laut Ministerium in diesem Jahr in Planung. Insgesamt handelt es sich um rund 78 Kilometer Landstraße. In die Maßnahmen zur Erhaltung dieser Straßen investiert das Verkehrsministerium insgesamt 21,3 Millionen Euro. Rehlinger verweist darauf, dass auch in den vergangenen Jahren viel in die Infrastruktur investiert wurde, aber eben einfach nicht genug, was den fehlenden finanziellen Mitteln geschuldet war. Zum Vergleich: 2017 hatte das Ministerium für die Landstraßen einen Etat von „nur“ 16 Millionen Euro.

Die L 133 bei Marpingen ist eine von 16 Landstraßen, die nur durch die zusätzlichen Mittel repariert oder erneuert werden können. „Mit 5,3 Millionen Euro on top können wir marode Streckenabschnitte beseitigen und etwas gegen den Substanzverzehr unseres Landstraßennetzes tun“, sagt Rehlinger. Wegen der bisher fehlenden Mittel konnten an beschädigten Straßen oft nur oberflächliche Sanierungsarbeiten vorgenommen werden, so Rehlinger. Das soll sich jetzt ändern.

„Im Rahmen des Investitionsprogramms können wir nun auch zum ersten Mal eine Grundsanierung einer Straße vornehmen“, berichtet die Ministerin. Die L 133 wird von Grund auf erneuert werden. „Konkret bedeutet das, dass der Grünstreifen am Fahrbahnrand sowie die ganzen Schutzsysteme abgetragen werden. Danach wird der Asphaltaufbau – dazu gehört die Tragschicht, Binderschicht und die Decke – komplett rausgefräst. Der bestehende Schotter wird im Grunde verfestigt und tragfähig gemacht. Dann kommt das komplette Asphaltpaket wieder darauf und Grünstreifen und Schutzsysteme werden wiederhergestellt“, erklärt Werner Nauerz, stellvertretender Direktor des Landesbetriebes für Straßenbau, die Arbeiten an der L 133. Weiter verweist er darauf, dass eine solche Grunderneuerung extrem nachhaltig sei, da Probleme im Unterbau behoben werden könnten, welche oft für Risse und Vertiefungen an der Straßendecke verantwortlich seien. „Wenn der Unterbau der Straße in Ordnung ist, hat man die nächsten Jahre Ruhe“, so Nauerz. Auch Rehlinger beteuert, dass es bei der Grundsanierung schließlich nicht um „Schönheitsoperationen“ gehe.

Marpingens Bürgermeister Volker Weber (SPD) begrüßt die Maßnahme und weist auf die Wichtigkeit der Landesstraße zwischen den Ortsteilen und zur Autobahn hin. „Natürlich wird es Einschränkungen für die Einwohner geben, aber wir versuchen, sie so gering wie möglich zu halten. Die Maßnahme war dringend notwendig“, sagt der Rathaus-Chef.

Für Rehlinger ist diese Projekt erst der Anfang. Für die kommenden Jahre fordert sie eine Erhöhung der Gelder für Landstraßen. „Wir müssen hin zur 30-Millionen-Grenze, wenn wir den Bedarf, der prognostiziert wurde, auch decken wollen. Wir sind jetzt auf einem guten Weg, aber es liegt eine gute Portion Arbeit vor uns“, sagt Rehlinger.

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