Auswertung der Techniker-Krankenkasse Anträge auf Kinderkrankengeld im Saarland mehr als verdoppelt

Saarbrücken · (ml) Im Saarland ist die Zahl der Anträge auf Kinderkrankengeld im vergangenen Jahr deutlich angestiegen, zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker-Krankenkasse (TK). Im Saarland hat die TK im vergangenen Jahr knapp 5200 Anträge registriert, im Jahr zuvor waren es nur 2500 und im Jahr 2019 rund 3400 Anträge.

Berufstätige Mütter und Väter haben Anspruch darauf, von der Arbeit freigestellt zu werden, um kranke Kinder zu Hause pflegen zu können. Dafür können sie Kinderkrankengeld beantragen. Derzeit gilt diese Regelung befristet bis zum 19. März 2022 auch, wenn Eltern ihre Kinder daheim betreuen müssen, weil Kitas oder Schulen geschlossen sind.

„Während der Pandemie waren Bildungseinrichtungen immer wieder geschlossen. Damit Eltern ihre Kinder zu Hause betreuen konnten, wurde 2021 ein pandemiebedingtes Kinderkrankengeld eingeführt", erklärt Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung Saarland. „Zudem wurde der Anspruch pro Kind und Jahr zusätzlich von zehn auf 30 Tage erhöht. Vermutlich erklärt diese Kombination den deutlichen Anstieg."

Gut ein Viertel aller Anträge (1412) entfiel im vergangenen Jahr auf das pandemiebedingte Kinderkrankengeld. Damit liegt das Saarland (27 Prozent) deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 37 Prozent. Insbesondere im Februar 2020 gab es hierzulande viele Anträge (451). Im zweiten Halbjahr nahmen diese stark ab, dafür wurden deutlich mehr Anträge auf das reguläre Kinderkrankengeld gestellt. Das decke sich mit den Berichten aus den Kinderarztpraxen, die im Sommer vermehrt Virusinfekte bei Kindern beobachtet hätten, meldet die TK.

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