20 000 Brillen für arme Menschen

Merzig-Wadern. 20 000 gebrauchte Brillen und einige gut gefüllte Kisten mit gebrauchten Briefmarken rollen am heutigen Freitag wieder in einem Lkw von Möbel Müller Dillingen nach Hirsingue im Elsass, wohin bereits im Mai 2006 etwa 13 000 Brillen gebracht worden waren. Das Dillinger Unternehmen organisiert seit Jahren mit dem Rotary-Club St. Wendel diese Hilfsaktion

 Brillen aller Art gehen heute in einem Pkw nach Hirsingue. Foto: SZ

Brillen aller Art gehen heute in einem Pkw nach Hirsingue. Foto: SZ

Merzig-Wadern. 20 000 gebrauchte Brillen und einige gut gefüllte Kisten mit gebrauchten Briefmarken rollen am heutigen Freitag wieder in einem Lkw von Möbel Müller Dillingen nach Hirsingue im Elsass, wohin bereits im Mai 2006 etwa 13 000 Brillen gebracht worden waren. Das Dillinger Unternehmen organisiert seit Jahren mit dem Rotary-Club St. Wendel diese Hilfsaktion. Konsequent unterstützt wird die Sache seither von einer ganzen Reihe saarländischer Optiker, bei denen die Lkw-Flotte von Möbel Müller regelmäßig die Brillen einsammelt und auch bei größeren Mengen im Hochregallager des Möbelunternehmens zwischenlagert. Von dort erfolgte nun der Versand an den Kapuziner-Konvent in Hirsingue (Elsass) und an die dort tätige Organisation L.S.F Lunettes sans Frontière ( Brillen weltweit). Nicht überall auf der Erde sehen die Menschen rosigen Zeiten entgegen. Das wusste auch Kapuziner-Pater François Meyer im Elsass, der als Blindenseelsorger in verschiedenen Gremien tätig war. Bereits 1974 gründete er die Aktion "Brillen weltweit", bei der sich die L.S.F. heute um eine gezielte Weiterleitung der gesammelten Brillen in mehr als 56 hilfsbedürftige Länder kümmert. Je nach Empfängerland gibt es Ein-, Zwei- oder Drei-Kilogramm-Pakete. Jedes einzelne Paket enthält eine bestimmte Dioptrienstärke und entweder nur Damen-, Herren- oder Kinderbrillen. So können sachkundige Personen in den Kranken- und Missionsstationen der Entwicklungsländer von Afrika, Asien und Südamerika direkt das Notwendige entnehmen und an Sehbehinderte kostenlos weitergeben. Die Briefmarken werden als Kiloware verkauft. Der Erlös dient zur Mitfinanzierung der Portokosten für den Versand der Brillen-Päckchen in alle Welt. Kaum ein Mensch besitzt in diesen armen Ländern das Geld, um sich eine Brille kaufen zu können. Er müsste oft sechs bis acht Monatslöhne dafür zahlen und mehrere 100 Kilometer zum nächsten Optiker oder Facharzt für Augenheilkunde laufen. Das Tohuwabohu von eingehenden Brillen und Brillengestellen, Etuis und ungeschliffenen Rohgläsern wird in Hirsingue täglich aufgelöst durch ehrenamtliche Helfer aus der näheren und weiteren Umgebung, Laien wie auch pensionierten Optikern. Sie sortieren und reinigen mit Sachverstand das Sammelgut, messen die Dioptrien red Wer noch eine Brille beisteuern will , kann diese bei Möbel Müller in Dillingen oder bei den teilnehmenden saarländischen Optikern abgeben. Welcher Optiker mitmacht, erkennt man an dem Schild " Brillen für Afrika".

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