2. Liga ist nicht mehr zu stemmen

Hostenbach. Jahrelang kämpften die Gewichtheber des KSV Hostenbach in der 2. Bundesliga Süd um den Klassenverbleib. Wettkampf um Wettkampf hoben die Saarländer am Limit. Das zehrte an den Kräften des überalterten Teams. Zudem belastete vor einem Jahr der Dopingskandal um das frühere Vereinsmitglied Frank Schackmann die Mannschaft sehr

 Felix Rupp ist so etwas wie der Kopf der Mannschaft und wird die Mannschaft gemeinsam mit Peter Schorr trainieren. Foto: Ruppenthal

Felix Rupp ist so etwas wie der Kopf der Mannschaft und wird die Mannschaft gemeinsam mit Peter Schorr trainieren. Foto: Ruppenthal

Hostenbach. Jahrelang kämpften die Gewichtheber des KSV Hostenbach in der 2. Bundesliga Süd um den Klassenverbleib. Wettkampf um Wettkampf hoben die Saarländer am Limit. Das zehrte an den Kräften des überalterten Teams. Zudem belastete vor einem Jahr der Dopingskandal um das frühere Vereinsmitglied Frank Schackmann die Mannschaft sehr. Nach der ebenso enttäuschenden wie sieglosen Saison 2009/2010 wäre der KSV sportlich eigentlich ohnehin abgestiegen. Wegen einer Liga-Aufstockung hätte er aber in der zweithöchsten deutschen Wettkampfklasse bleiben dürfen. Doch das Maß war voll. Der saarländische Vorzeigeklub zog seine Mannschaft zurück und geht nun mit einer stark verjüngten Truppe in der Regionalliga an die Hantel. "Das war ein großer Schnitt für den Verein, aber wir wollten endlich wieder auf der Seite der Sieger sein. Auch aufgrund der überalterten Mannschaft war es der vernünftigere Weg", begründet Oliver Hirtz den Rückzieher. Das Durchschnittsalter in der ersten Mannschaft habe knapp 30 Jahre betragen, was für Gewichtheben ein hohes Alter sei, erklärt der KSV-Vorsitzende. In der kommenden Saison, die am 11. September mit dem Auswärtskampf in Grünstadt beginnt, wird das Team überwiegend aus jugendlichen Sportlern bestehen, die maximal 17 Jahre alt und Gewichtheben in Hostenbach erlernt haben. Unterstützt werden die "jungen Wilden" von den Routiniers Felix Rupp und Peter Schorr, die sich auch den Trainer-Job teilen. So gelang es, das Durchschnittsalter um elf Jahre auf 19 zu senken. Die neuen Leute sind zwar jung, doch keineswegs unerfahren. Zu den Talenten zählen mehrfache südwestdeutsche und süddeutsche Meister sowie deutsche Vizemeister aus dem Jugendbereich. "Und alle haben sie sich für die deutschen Titelkämpfe qualifiziert", betont Hirtz. Der neue Kader besteht aus Hendrik Schmitt, Fabian Schmitt, Dennis Nenno, Nicola Nenno, Robin Pohl, Phonphan Sudtana, Peter Schorr und Felix Rupp. Thomas Kuke wird als Ersatzmann aushelfen. Ziel im ersten Jahr nach der Team-Umbildung ist der Klassenverbleib. "Das Team ist blutjung. Da ist mit Einbrüchen zu rechnen", glaubt Hirtz. Doch schon in der zweiten Saison wollen die saarländischen Heber wieder voll angreifen. "Das mittelfristige Ziel ist der Aufstieg. Diesen Anspruch erheben wir schon", sagt der KSV-Boss.Verlassen haben den Verein Alexander Heib und Danny Sembach. Die früheren Leistungsträger zog es sportlich nach Kitzingen und München, wo sie weiter in der 2. Bundesliga heben wollen. Noch schmerzhafter ist der Verlust von Tom Goegebuer, dem Star des alten Teams. Acht Jahre stemmte der Europameister in der Klasse bis 56 Kilogramm für Hostenbach tonnenweise Stahl. Doch die Zeit des belgischen Top-Athleten beim KSV dürfte bald Geschichte sein. Die Regionalliga ist kein Ort, wo sich ein Mann seines Kalibers auf internationale Wettkämpfe vorbereiten kann. Oder etwa doch? "Tom hat noch keinen neuen Verein gefunden. Der Pass liegt noch bei uns. Es laufen Gespräche, aber er will sich die Sache noch überlegen", hat Oliver Hirtz die Hoffnung nicht aufgegeben, seinen Superstar doch noch halten zu können. "Das war ein großer Schnitt für den Verein, aber wir wollten endlich wieder auf der Seite der Sieger sein."Oliver Hirtz, Vorsitzender des KSV Hostenbach

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