1700 Kilometer über Flüsse und Seen durch Russland

Merzig-Wadern. Heute studieren in den Kloster die Priester-Seminaristen. Im Schutz der dicken, mit elf Türmchen befestigten Mauer liegen sieben Kirchen, zwei Stiftskirchen, ein großes Gebäude mit Priesterseminar und Theologischer Akademie, Verwaltungsgebäude, das alte Krankenhaus und ein Museum für angewandte Kunst

 Ein der Stationen: Wallfahrtsstätte Kloster Sagorsk, etwa 90 Kilometer von Moskau entfernt.

Ein der Stationen: Wallfahrtsstätte Kloster Sagorsk, etwa 90 Kilometer von Moskau entfernt.

 Das Kreuzfahrtschiff an einer der vielen Anlegestellen. Fotos: SZ/Albert Lang

Das Kreuzfahrtschiff an einer der vielen Anlegestellen. Fotos: SZ/Albert Lang

Merzig-Wadern. Heute studieren in den Kloster die Priester-Seminaristen. Im Schutz der dicken, mit elf Türmchen befestigten Mauer liegen sieben Kirchen, zwei Stiftskirchen, ein großes Gebäude mit Priesterseminar und Theologischer Akademie, Verwaltungsgebäude, das alte Krankenhaus und ein Museum für angewandte Kunst. Die Maria-Himmelfahrts-Kathedrale mit ihren blau-goldenen Kuppeln überragt die anderen Bauten. Sie beherbergt das Grab von Boris Godunow. In der berühmten Dreifaltigkeitskathedrale sahen wir das Grab des heiligen Sergius und an der Ikonostase eine Kopie der "Dreifaltigkeit" von Rulbljow. Am nächsten Tag begann unsere Schiffsreise. 280 Passagieren bietet unser Schiff Platz. Untergebracht sind wir in 10 Quadratmeter großen gut ausgestatteten Kabinen mit Panoramafenstern. Wir wurden empfangen mit einem Gläschen Sekt, Salz und Brot. Nachdem sich die Besatzung vorgestellt hatte, ging die Reise los. 1700 Kilometer lagen vor uns durch die größten Seen Europas, durch Flüsse und Kanäle vorbei an kleinen Dörfern, Flüsse und Auen. Nach der Passage des Moskau-Wolga-Kanals kreuzt unser Schiff flussabwärts auf der oberen Wolga. Hier ist sie so schmal, dass wir das Leben am Ufer beobachten können. Wir erreichen Uglitsch, eine der ältesten Städte Russlands. Die altehrwürdige Stadt empfängt uns mit dem Geläut der Kreml-Glocken und lädt zum Rundgang mit Besuch der Dmitri-Blut-Kirche ein, die an dem Ort errichtet wurde, wo einst der Sohn Iwans des Schrecklichen ermordet wurde. An der Stelle, an welcher Dmitri nach den Überlieferungen zu Tode kam, wurde eine Holzkirche errichtet, die 1692 durch die Steinkirche "Dmitris Blut" ersetzt wurde. Dieses Bauwerk ist ein Beispiel für die Kirchenarchitektur des 17. Jahrhunderts. Die Kirche bezaubert durch ihre verzierten Fenster, dekorative Gesimse und sternbesetzte Kuppeln und erinnert dadurch an eine rot-blaue Geburtstagstorte. Die Fresken im Inneren der Kirche stellen die Entstehung der Welt dar und gehen in bewegenden Bildern auf die damaligen Ereignisse ein. Heute ist Uglitsch eine gemütliche Provinzstadt mit mehreren alten Baudenkmälern. Kostroma, eine der schönsten Städte des "Goldenen Rings", wartet auf uns. Der Besuch dieser typischen, seit dem 18. Jahrhundert unveränderten russischen Provinzstadt ist ein weiterer Höhepunkt unserer Kreuzfahrt. Kostroma liegt terrassenartig an der hier über 500 Meter breiten Wolga. Um die Erlöserkirche und den Glockenturm gruppieren sich die besterhaltenen Handelsreihen ganz Russlands mit einer Länge von bis zu 160 Metern. An der Mündung des Flusses Kostroma in die Wolga liegt das bedeutende Ipatjew-Kloster. Dieses Kloster ist mit den meisten historischen Ereignissen verbunden und der Stolz der Stadt. Das Kloster wurde im 14. Jahrhundert. von der reichen Großgrundbesitzerfamilie Sernow gegründet. Iwan der Schreckliche befestigte das Kloster mit Steinmauern und Türmen. < wird fortgesetzt

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