17 Unfälle in einer Nacht

Köllertal. Die Nacht zum Sonntag dürfte manchen Autofahrern, Polizisten und Versicherungsagenten lange in Erinnerung bleiben: 17 Mal krachte es auf spiegelglatten Straßen im Köllertal, berichtet die Polizei, die zum Teil Schwierigkeiten hatte, die Unfallörtlichkeiten zu erreichen. Der Gesamtschaden konnte noch nicht genau ermittelt werden, dürfte aber bei über 100 000 Euro liegen

Köllertal. Die Nacht zum Sonntag dürfte manchen Autofahrern, Polizisten und Versicherungsagenten lange in Erinnerung bleiben: 17 Mal krachte es auf spiegelglatten Straßen im Köllertal, berichtet die Polizei, die zum Teil Schwierigkeiten hatte, die Unfallörtlichkeiten zu erreichen. Der Gesamtschaden konnte noch nicht genau ermittelt werden, dürfte aber bei über 100 000 Euro liegen. Betroffen waren überwiegend steile Nebenstraßen, da sich die Räumdienste zunächst auf die Haupt-Verkehrsadern konzentrierten, die auch recht zügig vom Eis befreit waren. Selbst Profis hinterm Steuer wie Taxifahrer und Fahrer von Streufahrzeugen mussten in mehreren Fällen vor der Glätte kapitulieren.

Der vermutlich teuerste und auch der kurioseste Unfall in dieser Serie ereignete sich gegen 3.45 Uhr in Holz in der Straße Am Heidstock. Dort verlor ein Taxifahrer, der von der L 128 kam und in Richtung Wahlschieder Straße unterwegs war, auf der stark abschüssigen Straße die Kontrolle über seinen Ford Mondeo. Erst stieß er rechts gegen einen parkenden BMW, dann rutschte er quer über die Straße und stieß links gegen einen zweiten parkenden BMW. Die beiden Fahrgäste in dem Taxi wurde dabei leicht verletzt. Der Gesamtschaden, so die vorläufige Schätzung, beträgt etwa 20 000 Euro. Ein besonderes Problem: Die Straße Am Heidstock und deren Verlängerung (Hohlstraße) waren so glatt, dass die Polizeistreife nicht mit ihrem Wagen an den Unfallort heran kam. Die Beamten mussten erst Fußgurte mit Stahlnägeln anlegen ("Fuß-Spikes"), um dann zu Fuß zu den Verunglückten zu gelangen. Auch der Rettungsassistent musste sich zu Fuß an den Unfallort heran arbeiten, den er dadurch erst eine Stunde nach dem Unfall erreichte.

Doch der Unfall wurde noch verzwickter, beziehungsweise um einen weiteren Unfall ergänzt: Ein Anwohner fuhr in der gleichen Straße mit seinem Wagen rückwärts aus der Garage heraus. Die Polizeibeamten, die gerade mit den ersten Unfall beschäftigt waren, wollten den Fahrer noch durch Rufen und Winken warnen, was dieser jedoch zu spät bemerkte. Der Wagen rutschte erst gegen die eigene Gartenmauer, dann etwa 30 Meter die Straße hinab. Dort stieß er genau gegen jenen BMW, der schon durch das Taxi den ersten Stoß abbekommen hatte und nun endgültig schrottreif war. Ebenfalls in Heusweiler-Holz rutschte um 6.35 Uhr in der Jungwaldstraße ein nicht näher bezeichneter Pkw in einen anderen.

Auch zwei Streufahrzeuge erwischte es: Im Heusweiler Ortsteil Lummerschied rutschte gegen 6.35 Uhr ein Streuwagen in der Feldstraße gegen einen geparkten Pkw. 25 Minuten später rutscht ein Streufahrzeug in der Wahlschieder Hohlstraße gegen einen Zaunpfosten, einen Stromkasten und eine Vorgartenmauer.

In Püttlingen krachte es ebenfalls: In der Hohbergstraße schlitterte ein Taxi gegen ein geparktes Auto. In der Justus-von-Liebig Straße stieß ein VW-Golf gegen einen anderen Golf. Und in der Peter-Glessner-Straße rutschte ein Peugeot 206 gegen einen Mercedes und einen Toyota Avensis.

Die meisten Glätte-Karambolagen hat Riegelsberg zu verzeichnen: In der Überhofer Straße rutschte ein Volvo gegen einen Toyota Aygo. In der Insterburger Straße beschädigte ein BMW ein Verkehrszeichen. Im Tannenweg stieß gegen 4.40 Uhr ein Fiat Punto mit einem Mercedes-Taxi und einem weitere Wagen zusammen, wobei ein Fahrgast an der Hand verletzt wurde, den der Taxifahrer selbst ins Krankenhaus brachte. Gegen 5.10 Uhr rauschte im Ahornweg ein Seat Altea in eine Verkehrsinsel. Um 5.25 Uhr traf es in der Waldstraße einen weißen Mercedes Benz, gegen den ein Toyota Aygo rutschte. In der Überhofer Straße ramponierte um 5.45 Uhr ein Peugeot 207 einen VW Golf. 15 Minuten später rutschte im Ronnertweg ein VW Turan gegen einen Mitsubishi. Um 6.35 Uhr stieß in der Ostpreußen-Straße ein grüner Mazda gegen einen blauen Renault Twingo.

Zudem ereignete sich in der Wolfskaulstraße zwischen 3 Uhr und 7 Uhr ein Glätteunfall mit Fahrerflucht: In Höhe der Einfahrt zum THW beschädigte ein noch unbekanntes Fahrzeug, das offenbar wegen nicht angepasster Geschwindigkeit von der Straße abgekommen war, einen Jägerzaun und ein Verkehrsschild, der Gesamtschaden in diesem Fall beträgt etwa 1000 Euro.

Hinweise zu dem Fall mit Fahrerflucht bitte an die Polizeiinspektion Köllertal, Telefon (0 68 06) 91 00.

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