150000 Euro für den Wasserturm

Gersweiler. In Sachen Wasserturm überschlagen sich die Ereignisse. Wenn die Stadtwerke den Turm schon verkaufen, dann soll dort nach Möglichkeit Gastronomie rein, damit der Turm öffentlich zugänglich ist, hatte die Gersweiler CDU-Stadtverordnete Gabriele Herrmann am Montag gefordert

Gersweiler. In Sachen Wasserturm überschlagen sich die Ereignisse. Wenn die Stadtwerke den Turm schon verkaufen, dann soll dort nach Möglichkeit Gastronomie rein, damit der Turm öffentlich zugänglich ist, hatte die Gersweiler CDU-Stadtverordnete Gabriele Herrmann am Montag gefordert. Gestern nun meldete sich die Vorsitzende der SPD Gersweiler, die Landtagsabgeordnete Isolde Ries, zu Wort: Was die CDU fordere, habe die SPD längst in die Wege geleitet. Während ein Brief der CDU-Stadtverordneten an den Stadtwerkevorstand in die Post ging, habe es gestern bereits ein Gespräch mit einer "potenziellen Käuferin" des Wasserturms gegeben.Mit der Frau werde nun "ausgelotet, was möglich ist", sagt Ries. Die SPD habe bereits Gespräche mit dem Ordnungs- und dem Bauamt vermittelt, weil sie die Idee, den Wasserturm gastronomisch zu nutzen und so der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, unterstütze. Alternativ könne sich die SPD die Nutzung des Wasserturms durch Vereine vorstellen. Das sei aber schwierig, weil Vereine nicht so investieren könnten, wie es nötig sei.Rund 250000 bis 300000 Euro müsse die Interessentin wohl investieren, sagt Ries. Das müsse bei der Festsetzung des Kaufpreises berücksichtigt werden. Außerdem wünscht sich die SPD eine Klausel im Vertrag, der die Stadtwerke zwingt, den Wasserturm zurückzunehmen, wenn das Gastronomiekonzept nicht aufgehen sollte. Dass im Wasserturm Wohnraum geschaffen werden soll, wie das ein zweiter Interessent vorhabe, lehnt die SPD ab.Die Stadtwerke bestätigten gestern auf Anfrage, dass es mit zwei Interessenten Ortsbesichtigungen gab. "Das ist aber noch nichts Konkretes, schon gar keine konkreten Verkaufsverhandlungen", sagt Stadtwerke-Sprecherin Christa Horn. Der Aufsichtsrat habe "dem Verkauf generell zugestimmt". Nun sei man "in der Überlegungsphase". Die Stadtwerke wollen 150000 Euro für den ehemaligen Wasserturm haben. Zu verschenken habe das städtische Unternehmen nichts. Daher warnen die Stadtwerke auch davor, einem Käufer zu hohe Auflagen zu machen. Der Denkmalschutz müsse beachtet werden, klar, aber im Kaufvertrag festzulegen, dass der Wasserturm einmal im Jahr zum Tag des offenen Denkmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden muss, ginge zu weit. "Mit solchen Auflagen finden wir keinen Käufer", sagt Horn. Sie beteuert aber auch: "Ängste, dass der Wasserturm abgerissen oder verschandelt wird, sind unbegründet."Den Wasserturm jetzt schon für öffentliche Veranstaltungen zugänglich zu machen, lehnen die Stadtwerke aus Sicherheitsgründen ab. Den Wasserturm als Ort für Trauungen freizugeben, komme daher auch nicht in Frage.Für die SPD ist das Sicherheitsproblem hausgemacht. Die Stadtwerke hätten diesbezüglich nichts investiert. So müsse zum Beispiel außen am Turm eine Feuertreppe angebracht werden, sagt Ries. So könne erreicht werden, dass der Wasserturm als Wahrzeichen des Stadtteils, auch wieder für die Bürgerinnen und Bürger zugänglich ist. Meinung

Erhalten durch neue Nutzung

Von SZ-RedakteurMartin Rolshausen Eine Kneipe oder ein exklusives Restaurant im Wasserturm, das hätte natürlich was. Die Frage ist nur, ob sich so eine Investition rechnet. Wenn eine Investorin das Risiko tragen will: Hut ab. Ein solches Risiko durch einen Passus im Kaufvertrag auf die Steuerzahler abzuwälzen, wäre allerdings nicht gut. Generell ist ein Verkauf des Turms aber wohl die beste Möglichkeit, ihn dauerhaft zu erhalten.

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