111 sehenswerte Orte im Saarland

Herr Gitzinger, was war Ihr Kriterium für die Auswahl der 111 Orte im Saarland, die man gesehen haben muss?Gitzinger: Das Hauptkriterium war - in Anlehnung an das Vorbild, das 111er Buch über Köln: Orte zu finden, die nicht zu den gängigen Sehenswürdigkeiten zählen

 Einer der 111 Orte Gitzingers: Die Bergehalde in Ensdorf. Foto: SZ/Gemeinde

Einer der 111 Orte Gitzingers: Die Bergehalde in Ensdorf. Foto: SZ/Gemeinde

Herr Gitzinger, was war Ihr Kriterium für die Auswahl der 111 Orte im Saarland, die man gesehen haben muss?Gitzinger: Das Hauptkriterium war - in Anlehnung an das Vorbild, das 111er Buch über Köln: Orte zu finden, die nicht zu den gängigen Sehenswürdigkeiten zählen.Eine Sammlung von eher unbekannten Orten, die den Saarländern selber das ein oder andere Aha-Erlebnis verschaffen sollten. Wenn es trotzdem ein sehr bekannter Ort in das Buch geschafft hat, dann deshalb, weil er von einer unkonventionellen Perspektive betrachtet wird.Konkret: Wie haben Sie die Orte im Kreis Saarlouis ausgesiebt?Gitzinger: Die Orte mussten mir selbst unbekannt sein oder aus einer ungewöhnlichen Perspektive betrachtet werden. Ich war manchmal erschrocken, wie wenig ich über die Region wusste, in der ich 22 Jahre gelebt habe! Ich habe im Internet, in Zeitungen und Büchern recherchiert und auch Erkundigungen unter Bekannten, Freunden und Verwandten eingeholt. Wenn ich nur einen dieser Orte im Kreis Saarlouis besuchen könnte - welcher wäre es?Gitzinger: Das ist eine schwierige Frage. Da gibt es einige Orte, die mir gut gefallen haben: Der Litermont, die Wackenmühle, das Zeitungsmuseum in Wadgassen oder das Naturschutzgebiet Wolferskopf, das teilweise im Kreis Saarlouis liegt. Ich denke, wenn ich nur einen Ort aufsuchen dürfte, würde ich mich für den "Campus Nobel" in Saarwellingen entscheiden, ein über 50 Hektar großes Areal mit Wohn- und Bürogebäuden auf dem Gelände einer alten Dynamitfabrik. Ein sehr außergewöhnlicher und gleichzeitig innovativer Ort. Eine abgefahrene Idee, die gelungen umgesetzt wurde - zumindest bislang. Kennen Sie das Saarland so gut, dass die Auswahl verläßlich ist?Gitzinger: Ich bin sicher kein profunder Kenner des Saarlandes. Meine Auswahl ist rein subjektiv. Ich habe einfach Orte ausgewählt, die mir weitgehend unbekannt waren und die ich entweder äußerlich reizvoll fand, oder die eine interessante Geschichte erzählen. Was ich allerdings versucht habe, ist, einen gewissen regionalen Proporz einzuhalten. Das heißt, es sollten alle Landkreise in etwa gleichmäßig vertreten sein. Um den Proporz zu gewährleisten, habe ich, mit Notebook und Kamera bewaffnet, insgesamt mehr als 3000 Kilometer zurückgelegt. Wie es sich für einen echten Saarländer gehört, ausschließlich im Auto. Außerdem habe ich versucht, eine gewisse thematische Breite darzustellen. Das Buch sollte kein Kirchen- oder Kunstführer werden, sondern einen Überblick darüber geben, was es im Saarland alles zu sehen gibt. Sie leben in Köln. Was tun Sie dort?Gitzinger: Ich versuche in erster Linie, die Zeit zwischen den Karnevals-Sessionen sinnvoll zu gestalten. Dann arbeite ich als freiberuflicher Autor, hauptsächlich fürs Fernsehen, in letzter Zeit auch vermehrt für die Bühne. Das 111er Buch war mein erster Ausflug ins Prosa-Fach und vor allem mein Debut als Fotograf. Daneben (oder besser: vor allem anderen) bin ich stolzer Vater von zwei Kindern.Erschienen bei Emons:, 230 Seiten mit Abbildungen, 12,90 Euro

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