1000 Jahre Heldentum

In dieser Woche hatten wir 1000 Jahre Heldentum in unserer SZ-Ausgabe vereint: Am Dienstag ging es um den Mittelaltermarkt in der Burg Bucherbach, am Freitag um den kommenden City-Biathlon in Püttlingen

In dieser Woche hatten wir 1000 Jahre Heldentum in unserer SZ-Ausgabe vereint: Am Dienstag ging es um den Mittelaltermarkt in der Burg Bucherbach, am Freitag um den kommenden City-Biathlon in Püttlingen. Aber was, bitte, haben diese beiden Veranstaltungen miteinander gemein? Und was haben sie mit Helden zu tun? Ist doch klar: In der Burg Bucherbach gab es Schaukämpfe von Rittern - den Popstars des Mittelalters. Und wenn die Sportstars der Biathlon-Szene, wie Arnd Pfeiffer, Michael Greis oder Andreas Birnbacher durch Püttlingen brettern, dann hat der Wettbewerb dieser Helden der Neuzeit durchaus Ähnlichkeit mit einem Ritter-Turnier. Ab dem 12. Jahrhundert wurden Ritter-Turniere zu Großereignissen, es kamen Musikanten, Gaukler und Dompteure. Und zieht der Biathlon-Tross in Püttlingen ein, dann kommen das Fernsehen, Verkaufsbuden und Musikanten (und damals wie heute gibt es keinen verkaufsoffenen Sonntag). Statt Pferden nimmt man Ski-Roller, statt Lanze und Schwert ein Gewehr, und schon ist der Ritter von heute fertig. Doch die Äußerlichkeiten sind nicht die größten Ähnlichkeiten zwischen Ritter und Roller. Sowohl der Spitzen-Sportler als auch der Spitzen-Ritter bewegt(e) die Massen und beflügelt(e) die Phantasie. Der eine bot Stoff für den Minnegesang, der andere bietet ihn für die Medien. Ritter und Sport-Ass sind Vorbilder, waren aber auch zu allen Zeiten für Skandälchen gut (die bekanntlich mindestens so geliebt werden wie vorbildliche Leistungen). Und winkte dem erfolgreichen Turnierritter ein Säckchen Gold, so kann der erfolgreiche Sportler auf lukrative Werbeverträge hoffen.Aber einen wesentlichen Unterschied zwischen den alten und den Neuzeit-Rittern gibt es dann doch: Der Adel von Einst verließ den Turnierplatz nicht selten mit den Füßen voran, für den Sport-Adel von Heute ist die Verletzungsgefahr glücklicherweise deutlich geringer.

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