100 Prozent blau-schwarz

Malstatt. Malstatt ist nicht nur einer der ältesten Stadtteile Saarbrückens. Es ist auch die Heimat des 1903 als Fußball-Abteilung des TV 1876 Malstatt gegründeten 1. FC Saarbrücken. Und natürlich hat der Club in "Molschd" viele treue Fans. Einer davon ist Bernhard "Berni" David, der im Jenneweg nur einen Steinwurf weg vom ersten Sportplatz des FCS wohnt

Malstatt. Malstatt ist nicht nur einer der ältesten Stadtteile Saarbrückens. Es ist auch die Heimat des 1903 als Fußball-Abteilung des TV 1876 Malstatt gegründeten 1. FC Saarbrücken. Und natürlich hat der Club in "Molschd" viele treue Fans. Einer davon ist Bernhard "Berni" David, der im Jenneweg nur einen Steinwurf weg vom ersten Sportplatz des FCS wohnt. "Ich bin 100 Prozent Molschder. Und 100 Prozent blau-schwarz", sagt David. Wie für viele andere Fans ist der Verein nicht nur ein Hobby, sondern sein Leben.Angefangen hat alles in der Saison 1967/68, als sein Vater den kleinen Bernhard zum ersten Mal mit in den Ludwigspark nahm. "Berni", der seit 1972 in Malstatt lebt, war ein begeisterter Fußballer. "Auf der Leipziger Wiese habe ich beim Fußballspielen viele Freunde kennengelernt", erinnert er sich. In der Folge hatte er mit seinem Club viel zu feiern, aber auch viel zu erleiden. Höhepunkte waren das 6:1 1977 im Ludwigspark gegen die Bayern, das David als Balljunge live vor Ort erlebte. Auch der letzte Bundesliga-Aufstieg 1992 in Chemnitz ist dem 48-Jährigen noch in guter Erinnerung.Der Verein ist auch in Zeiten der sportlichen Talfahrt noch überall im Stadtteil ein großes Thema. "Vom Gefühl her sind Ober-Malstatt und der Rodenhof die einzugsstärksten Gebiete an Fans", weiß David, der in der Jugend selbst neun Jahre beim "Effzeh" gespielt hat. Dann hatte die Ausbildung zum Dachdecker Vorrang vor dem Sport. Heute ist David Fernfahrer. Auch seine drei Kinder sind FCS-Fans. Die jüngste Tochter ist zwölf Jahre alt und jetzt oft die Triebfeder, ins Stadion zu gehen. So ändern sich die Zeiten. Meist steht Berni im E-Block über den jungen Fans der "Virage Est". Früher stand der Anhänger, der mit Anfang 20 ´kein einziges Auswärtsspiel verpasst hatte, im D-Block, dem Fanblock. Später ging es in den A-Block und mit dem Fanclub "Man gönnt sich ja sonst nichts" auf die Vortribüne.An die 1000 Spiele hat Bernhard David in seiner Fankarriere gesehen. Aber auch heute ist der samstägliche Gang in den Ludwigspark ein Ritual, der Höhepunkt der Woche. Dann wird der blau-schwarze Dress angezogen. "Ich freue mich auf jedes Spiel. Wir gehen zu Fuß, im gemütlichen Tempo keine Viertelstunde. Richtung Ludwigskreisel wird der Strom der Fans immer dichter." In dieser Regionalliga-Saison wäre David mit Platz acht oder neun zufrieden. "Auch nach den ersten beiden Niederlagen wusste ich: Wir kommen. Wir haben Spielkultur, die anderen Teams sind nicht unbedingt stärker." Und welchen Wunsch hat David zur Zukunft seines Lieblingsvereins? Er überlegt, sagt träumerisch: "Vorrangig ein neues Stadion, ein reines Fußballstadion. Ich habe es bei den Spielen in Mainz oder Mannheim gesehen: Die Akustik ist dort viel besser. Und dann noch ein großes Spiel gegen einen großen Gegner, das wär's."

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