100 Falschfahrer am Tag in der St. Avolder Straße

Alt-Saarbrücken · Die Bewohner des Tiroler Viertels beschweren sich seit Jahren über „Schleichverkehr“, der dort nichts verloren habe. Der Stadtrat entschied jetzt, die Einfahrt von der St. Avolder Straße in die Metzer Straße in Alt-Saarbrücken zu sperren.

Die Stadt Saarbrücken wird die Ausfahrt von der St. Avolder Straße zur Metzer Straße sperren. Mit dieser Anordnung soll sogenannter Schleichverkehr im Wohngebiet Tiroler Viertel verhindert werden. Die Sträßchen des Wohnviertels mit seinen etwa 150 Häusern sind für eilige Autofahrer mit Ortskenntnis sehr verlockend. Beispiel: Um Staus auf der Metzer Straße/Bellevue zu umgehen, missachten regelmäßig Fahrzeuge verbotswidrig ein 30 Meter langes Einbahnstraßenstück und fahren in die St. Avolder Straße hinein, um das Viertel über die Lothringer Straße unterhalb der Einmündung Lerchesflurweg wieder zu verlassen. Seit 2004 gehen im Rathaus Beschwerden aus der Bevölkerung über solche Fahrten ein, geändert wurde aber nichts.

Stadtrat für Wendehammer

Nachdem sich im vergangenen Jahr erneut eine Anwohner-Initiative gegründet hatte, zählte das Stadtplanungsamt mit erheblichem Aufwand den Verkehr, um die Lage beurteilen zu können. Das Ergebnis der Untersuchung stellte Mitarbeiter Wolfgang Schöndorf im Bezirksrat Mitte vor. Die Verkehrsbelastung in der St. Avolder Straße (272 Autos am Tag), Diedenhofer Straße (328 Autos am Tag) und Hohe Wacht (403 Autos am Tag) sei "vergleichsweise gering", "verträglich" und "angemessen". Als problematisch wird allerdings in der Tat gesehen, dass täglich hier etwa 200 "Schleichfahrten" stattfinden, unter denen seien sage und schreibe 100 illegale gegen die Einbahnstraße. Um dies zu verhindern, will die Verwaltung die Einfahrt dichtmachen, das entsprechende Straßenstück entwidmen und wegen des Lastwagenverkehrs (Müll, Lieferanten usw.) am Ende der St. Avolder Straße einen Wendehammer für geschätzte 30 000 Euro bauen.

Vielen Mitgliedern des Bezirksrates erscheint diese Lösung zu groß und teuer. Sie finden den Vorschlag der FDP für einen herausnehmbaren Poller (mit Schlüssel) hilfreicher. Kritiker geben auch zu bedenken, dass ein Wendehammer gerne zugeparkt wird.

Die Poller-Kritiker wenden allerdings ein, dass solche herausnehmbaren Hindernisse nicht nur unpraktisch sind, sondern meist verschwunden oder kaputt sind. So oder so - eine Eindämmung des Problems gilt als rasch machbar, Geld ist im Haushalt eingestellt. Der Stadtrat entschied am Dienstag, den Wendehammer zu bauen und die St. Avolder Straße in Richtung Metzer Straße zu sperren.

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