1,5 Millionen Euro für die Arnulfschule?

St. Arnual. Die Arnulfschule in St. Arnual platzt aus allen Nähten. Für zwölf Klassen stehen nach Angaben der Schulelternsprecherin Ulrike Herbeck nur elf Räume zur Verfügung. "Eine Klasse teilt sich einen Raum mit der Nachmittagsbetreuung

 Wenn die Stadtratsfraktionen zustimmen, könnte 2010 auf dem Bolzplatz rechts neben der Arnulfschule in St. Arnual ein Anbau entstehen und die Raumprobleme lösen. Foto: Becker&Bredel

Wenn die Stadtratsfraktionen zustimmen, könnte 2010 auf dem Bolzplatz rechts neben der Arnulfschule in St. Arnual ein Anbau entstehen und die Raumprobleme lösen. Foto: Becker&Bredel

St. Arnual. Die Arnulfschule in St. Arnual platzt aus allen Nähten. Für zwölf Klassen stehen nach Angaben der Schulelternsprecherin Ulrike Herbeck nur elf Räume zur Verfügung. "Eine Klasse teilt sich einen Raum mit der Nachmittagsbetreuung. Gemeinschaftsräume, in die man ausweichen könnte, existieren nicht", schreibt Herbeck in der Einladung zu einem Pressetermin am heutigen Mittwoch. Die Eltern fordern einen Anbau und wollen Dezernent Erik Schrader vor der Sitzung des Schulausschusses rund 500 Unterschriften St. Arnualer Bürger übergeben. Herbeck sagte gestern zur SZ, die doppelte Nutzung von Räumen müsse ein Ende haben. Das Besondere an der Arnulfschule ist: Die Schülerprognose der Landesregierung im Zuge der Grundschulreform 2005, als viele Schulen im ganzen Land geschlossen wurden, stimmt für die Arnulfschule nicht mehr. So steht es in einem Papier der Verwaltung. Statt neun bis zehn Klassen rechne das Ministerium nun mit zwölf Klassen bis zum Schuljahr 2015/16. Im Schuljahr 2009/2010 könne es sogar vier erste Klassen geben. "2001 ging man noch von einer Zweizügigkeit (zwei Klassen pro Klassenstufe, Anm. d. Red.) aus", sagte Schrader. Die steigenden Schülerzahlen liegen unter anderem daran, dass viele junge Familien auf das Gelände der Artilleriekaserne gezogen sind. Schrader spricht sich für einen Anbau auf dem Schulgelände aus: "Neben der Montessori-Grundschule auf der Rußhütte ist keine so schlecht ausgestattet wie die Arnulfschule." Doch die Investition ist kein Pappenstiel. 1,5 Millionen Euro würde der Anbau kosten. Wäre es nicht günstiger, die Schulbezirksgrenzen zu verändern und einen Teil der Kinder auf die Grundschule Hohe Wacht zu schicken? Schrader gibt zu, dass die Hohe Wacht "Akzeptanzprobleme" hat - obwohl dort die Nachmittagsbetreuung erst 2005 ausgebaut wurde. An dieser Grundschule sei aber kein Anbau errichtet, sondern die bestehenden Räume umgebaut worden. Er gehe auf der Hohen Wacht von einer "stabilen Zweizügigkeit" aus. Doch Schraders Hauptargument gegen eine Änderung der Schulbezirke ist eine gesunde Mischung in der Arnulfschule mit Kindern vom Wackenberg und aus wohlhabenderen Familien, die am Saarufer oder auf dem Schenkelberg wohnten. Außerdem müssten die Kinder für viel Geld mit dem Bus zur Hohen Wacht gebracht werden, zur Arnulfschule könnten sie zu Fuß gehen. Für ihn ist der Anbau die praktischste Lösung. Der sei zwar teurer, aber auch besser, als das Dachgeschoss der Schule auszubauen.Der Werksausschuss des Gebäudemanagement-Betriebs (GMS) muss das Geld bereitstellen und tagt am morgigen Donnerstag, der Stadtrat am 25. November, sagt Schrader. Bisher sind die Planung für die Baumaßnahme 2010 und der Anbau 2011 im GMS-Wirtschaftsplan vorgesehen. Die SPD fordert in einem Antrag für den Schulausschuss, beides um ein Jahr vorzuziehen. Das unterstützt auch die CDU. Doch das Wort "Anbau" kommt in der gestrigen Pressemitteilung nicht vor. "Art und Umfang der notwendigen Baumaßnahmen müssten sorgfältig erörtert und beschlossen werden." FDP und Grüne sind grundsätzlich für den Neubau an der Arnulfschule. SPD und CDU wollen für die Übergangszeit einen Container aufstellen, um die Raumnot in St. Arnual schnell zu lindern. Dem habe auch die Schulkonferenz jetzt zugestimmt, teilt die CDU weiter mit. Auch die Linke hat sich für den Anbau ausgesprochen.

HintergrundDie Stadt Saarbrücken wird 2009 rund 4,2 Millionen Euro in Schulen und Kindertagesstätten investieren. Den größten Batzen bekommt die Grundschule Rastpfuhl. Dort werden Heizung und Hauptwasserversorgung für rund 963000 Euro saniert. 720000 Euro erhält die Grundschule Weyersberg, 425000 Euro die Grundschule Wiedheck in Brebach. Die Stadt investiert außerdem 100000 Euro an den Grundschulen Ost, Gersweiler und Bübingen. Rund 1,3 Millionen Euro fließen in den Ausbau von Kindertagesstätten. sm

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort