Saarland-Versicherungen trotz Schäden mit gutem Jahr

Saarbrücken · Unwetter und Niedrigzins-Phase machen die Bedingungen für die Saarland-Versicherungen nicht leichter. Trotzdem konnte die Versicherungsgruppe ein gutes Ergebnis einfahren.

Die Wetterlage im vergangenen Juni war fatal. Erst hatte das Hochdruckgebiet Othello auf seiner Ostseite warme Luft nach Deutschland gebracht. Dann der rapide Wetterumschwung: Starkregen, Hagel, Sturm. In kürzester Zeit habe das Tief den Saarland-Versicherungen einen Schaden von fünf Millionen Euro in die Bücher geschrieben, berichtete gestern Vorstandschef Dirk Hermann. Überhaupt sei 2013 das schlechteste Schadensjahr überhaupt gewesen, sagte er. Dabei sind die Saarland-Versicherungen noch glimpflich davongekommen. Insgesamt haben die Juni-Hochwasser des vergangenen Jahres den deutschen Versicherern nach Auskunft des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft Schäden in Höhe von 1,8 Milliarden Euro beschert.

Der Unwetter-Schaden hatte aber auch einen positiven Effekt: "Gemeinsam mit der Landesregierung konnten wir für die Gefahr durch Elementarschäden sensibilisieren", sagt Hermann. Mit dem Ergebnis, dass die Versicherungsquote gegen Schäden durch Flut, Starkregen oder Hagel im Saarland von zwölf auf 14 Prozent gestiegen ist. "Das liegt zwar noch weit unter dem Bundesschnitt von 33 Prozent, ist aber schon ein Erfolg", sagt Hermann.

Der Vorstandschef spricht trotz des Großschadens von einem guten Jahr 2013. In der Feuerversicherung, die vor allem Kfz- und Sachversicherungen abdeckt, sind die Beitragseinnahmen um 2,7 Prozent auf 115,5 Millionen Euro gestiegen. Noch wichtiger allerdings: Die Höhe der Einnahmen lag einige Prozent über der Summe der bezahlten Schäden. Auch für 2014 geht Hermann von einer ähnlich guten Entwicklung aus - zumal die Versicherung bei besonders schadenträchtigen Gebäuden Sanierungsmaßnahmen angestoßen habe.

Auch bei der Lebensversicherung sieht Vorstand Rigobert Maurer eine positive Entwicklung. Vor allem wegen hoher Einmalzahlungen seien die Beitragseinnahmen mit 156,5 Millionen Euro deutlich um 8,5 Prozent gestiegen. Zwar bleibe die Niedrigzinsphase für die Saarland-Versicherungen eine Herausforderung, trotzdem sei es im vergangenen Jahr gelungen, für das angelegte Kapital mit 4,0 Prozent bei der Feuerversicherung und 4,2 Prozent bei der Lebensversicherung eine gute Rendite zu erzielen.

Auch beim Gesamtergebnis hat die Gruppe sich gut entwickelt. Die Saarland Lebensversicherung konnte einen Überschuss von 1,8 Millionen Euro erwirtschaften, ein Rückgang nach dem hervorragenden Jahr 2012 mit 3,3 Millionen Euro, aber deutlich besser als die vorhergehenden Jahre. Die Feuerversicherung erwirtschaftete einen Nachsteuergewinn von 0,4 Millionen, nach Verlusten von 0,4 und 0,9 Millionen Euro in den Vorjahren.

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