Saarland und Lothringen wollen Ausbildung ausbauen

Saarbrücken · Die Ausbildung über die Grenze hinweg soll in der Region stärker gefördert werden. Gestern haben das Saarland und Lothringen ein Abkommen verabschiedet, die Zusammenarbeit zu vertiefen.

Die grenzüberschreitende Ausbildung in Lothringen und dem Saarland soll ausgebaut werden. Gestern haben Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und der Präsident des Lothringer Regionalrats, Jean-Pierre Masseret in Saarbrücken eine entsprechende Vereinbarung unterschrieben. Bereits jetzt hätten die beiden Regionen gemeinsam zahlreiche Programme zur beruflichen Aus- und Weiterbildung auf den Weg gebracht, jetzt gelte es, die grenzübergreifende Zusammenarbeit durch weitere Maßnahmen zu vertiefen.

Die grenzüberschreitende Ausbildung ist problematisch, weil es in Deutschland unterschiedliche Systeme gibt. Die duale Ausbildung, in Deutschland ein Qualitätsmerkmal, ist in Frankreich beispielsweise unüblich. Auch gibt es in Frankreich unterschiedliche Vergütungsstandards. "Es gibt Barrieren auf beiden Seiten, die wir abbauen müssen", sagte Masseret gestern.

Dass diese Barrieren überwindbar sind, sagte gestern auch IHK-Präsident Richard Weber. So habe die IHK-Vollversammlung beschlossen, bei der grenzüberschreitenden Ausbildung für drei Jahre auf die Prüfungsgebühren zu verzichten. Außerdem werde die Internationalität in der Ausbildung bereits jetzt geübt - Michelin und Bosch würden im Saarland teilweise bereits nach französischem Standard ausbilden.

Der französische Botschafter Maurice Gourdault-Montagne sieht die Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich in den Grenzregionen als Pilotprojekte für Europa. Vor Ort würde sich zeigen, welche Probleme entstehen und wie sie gelöst werden können. "Wir dürfen auch bei den Arbeits- und Ausbildungsmärkten nicht getrennt bleiben", sagte er. "Gemeinsam sind wir treibende Kraft in Europa."

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