Saarland überwindet 2011 Krise

Saarbrücken. Die saarländischen Unternehmer blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Zwar müsse die Saarwirtschaft bei einem Vergleich der Umsatzentwicklung des ersten Halbjahrs 2010 gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 noch etwa die Hälfte des Umsatzes aufholen

Saarbrücken. Die saarländischen Unternehmer blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Zwar müsse die Saarwirtschaft bei einem Vergleich der Umsatzentwicklung des ersten Halbjahrs 2010 gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 noch etwa die Hälfte des Umsatzes aufholen. Allerdings deute wegen der neuesten Wachstumsprognosen im Bund und auf Landesebene derzeit alles darauf hin, dass 2011 wieder das Vorkrisenniveau erreicht wird. Dies sagten gestern der Präsident der Vereinigung Saarländischer Unternehmensverbände (VSU), Oswald Bubel (Foto: ME-Saar), Hauptgeschäftsführer Joachim Malter und Geschäftsführerin Antje Otto vor Journalisten. Anlass war der Saarländische Unternehmertag 2010. Besonders das verarbeitende Gewerbe habe noch Rückstände aufzuholen. Der sich zunehmend positiv entwickelnde Export helfe den Saar-Unternehmen. Als wichtigste Aufgabe der Landesregierung zur Stützung der Saar-Wirtschaft und zum langfristigen Fortbestand des Landes fordert VSU-Präsident Bubel noch deutlich überzeugendere Sparanstrengungen. Es könne nicht sein, dass große Teile der Landesbediensteten in den Bereichen Polizei, Justiz, Schulen und Finanzbehörden von einem Personalabbau ausgeklammert blieben. Würde künftig nur jede zweite Stelle wieder besetzt, ließen sich ohne Kündigungen 600 Stellen jährlich einsparen, so Bubel.Überzeugendere Vorstellungen erwartet die VSU auch in der Energiepolitik. Es sei nicht darstellbar, an Industrieregionen wie das Saarland die gleichen Erwartungen an eine Verringerung der C02-Emissionen zu stellen wie an andere Regionen in Deutschland. Eine Verringerung um 80 Prozent bis zum Jahr 2050 sei hierzulande nicht realistisch. Rund 26 Millionen Tonnen CO2 jährlich würden im Saarland verursacht, davon rund 22 Millionen Tonnen durch die Industrie. Verlange man davon nochmals eine Verringerung um 80 Prozent, könne dies die saarländische Industriestruktur nicht leisten. Unzufrieden ist die VSU auch mit der Außendarstellung des Landes. Die nächste Image-Kampagne sei überfällig. Deshalb wollen VSU-Hauptgeschäftsführer Malter und die Wirtschaftskammern IHK sowie HWK am 13. Dezember einen neuen Vorstoß im Wirtschaftsministerium unternehmen, um einen "Befreiungsschlag" zu erreichen. Denn die zentrale Stelle, die die Inhalte der Kampagne entwickelt, solle nicht in der Staatskanzlei oder dem Ministerium angesiedelt sein, sondern müsse möglichst selbstständig arbeiten mit einem kompetenten, unabhängigen Marketing-Experten an der Spitze. So könne man eventuelle Vorwürfe einer politischen Einflussnahme am besten entkräften. Gestern Abend sprach im Rahmen des Unternehmertages der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel zu rund 200 Saar-Unternehmern. Er entwarf Vorstellungen, wie die deutsche Wirtschaft nach der Wirtschafts- und Finanzkrise aussehen soll (Bericht folgt).

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