Saarbrücken. Autos fahren mit Erdgas nicht nur klimaschonender, sondern auch billiger als Benzin-Karossen. Dennoch sind auf Deutschlands Straßen erst 85 000 der 50 Millionen Fahrzeuge Erdgas-Autos. "Da ist mehr drin", hieß es auf dem Expertenforum "Mit Erdgas mobil in die Zukunft" im Saarbrücker Schloss. Bis 2020 könnte die Zahl der Erdgasfahrzeuge auf rund 1,4 Millionen steigen. Laut Christian Rumpke, Bereichsleiter "Energieffiziente Verkehrssysteme" der Deutschen Energie Agentur (Dena), müsste dafür das Fahrzeugangebot steigen, die Mehrkosten bei der Anschaffung müssten sinken und das Tankstellennetz verbessert werden. Nur sechs der zwölf bedeutenden Autohersteller in Deutschland böten Erdgasfahrzeuge und gerade mal 865 der 14 500 Tankstellen hätten Erdgas im Programm. An den Autobahnen seien sogar nur zwei von 386 Tankstellen auf Gas eingerichtet. Auch sei der reduzierte Steuersatz für Erdgas nur bis zum Jahr 2018 gesichert. Erdgasautos, anfangs wegen geringer Reichweite oder kleiner Kofferräume verschmäht, seien längst vollwertige Fahrzeuge, sagte Timm Kehler, Geschäftsführer der Erdgas Mobil GmbH. "Erdgasfahrzeuge erfüllen alle Kundenanforderungen." Ein VW Passat TSI EcoFuel komme bei 21 Kilogramm Tankinhalt auf 450 Kilometer Reichweite und 205 Kilometer pro Stunde Spitzengeschwindigkeit. Die 2000 bis 4000 Euro Mehrkosten bei der Anschaffung hätten sich nach 40 000 Kilometern in der Regel amortisiert, sagte Thomas Hentschel, Vorstandschef der Initiative "Das Saarland gibt Gas", zu der mehr als 15 Gasversorger, die Arge Solar und der ADAC zählen. Sie setzen ebenso auf den umweltfreundlichen Wachstumsmarkt wie Saarlands Umweltministerin Simone Peter (Grüne): "Wir wollen Saar-Lor-Lux zu einer Modellregion für nachhaltige Mobilität machen", sagte sie. ulo