Saarbrücken. "Männer suchen die Schuld bei anderen, Frauen bei sich selbst." Diese Aussage der Psychologin Silke Neiss beim Saarländischen Gründerinnentag zeigt: Frauen funktionieren als Unternehmerinnen anders als Männer. Anders, aber nicht schlechter. Denn, so sagte Wirtschaftsminister Christoph Hartmann (FDP), "Frauen sind mit ihrem Unternehmen oft erfolgreicher als Männer." Trotzdem trauen sich viele Frauen eine Gründung nicht zu: Im vorigen Jahr haben im Saarland laut Ministerium rund 2500 Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt, bei den Männern waren es fast doppelt so viele. Neiss, die in ihrem Vortrag "Die erfolgreiche Unternehmerin" Erfahrungen aus ihrer eigenen Gründung mit Erkenntnissen ihrer Tätigkeit verknüpfte, gab den rund 80 interessierten Gründerinnen wichtige Leitlinien mit auf den Weg. Beispiel Sicherheit: Die, so Neiss, gibt es nicht. Aber statt die Risiken zu fürchten und Misserfolge überzubewerten, konzentrierten sich erfolgreiche Unternehmerinnen darauf, was sie gewinnen. "Rufen Sie potenzielle Kunden einfach an. Entweder sagen die dann: 'Kommen Sie vorbei'; oder 'Nicht interessiert'." Mehr könne nicht passieren, sagt Neiss. Die Psychologin rät zu Mut und Selbstbewusstsein: "Selbstständigkeit ist wie ein unbehauener Stein. Er wird zu dem, was sie daraus machen."Doch auch wenn diese Grundlagen vorhanden sind, gibt es noch Stolpersteine. Dafür gab es beim Gründerinnentag verschiedene Referate, bei denen unter anderem die Serviceleistungen des Netzwerks "Saarland Offensive für Gründer" vorgestellt wurden wie auch die Servicestelle Mittelstand im Wirtschaftsministerium. Neu ist seit März auch die Einrichtung des "Einheitlichen Ansprechpartners" unter anderem bei der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer, über den alle Formalitäten bei Gründung eines Dienstleistungsbetriebs abgewickelt werden können. jwo