Saarländische Kammern streiten über Wirkung des Mindestlohns

Saarbrücken · "Der zu Beginn des Jahres neu eingeführte gesetzliche Mindestlohn zeigt seine positiven Wirkungen", sagt der Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes, Horst Backes. Genau dies bestreitet die Industrie-und Handelskammer des Saarlandes (IHK).Aus Sicht der Arbeitskammer sind die von vielen Arbeitgebern befürchteten dramatischen Jobverluste nicht eingetreten.

Das Gegenteil sei der Fall: Es gebe mehr Beschäftigung und höhere Löhne. So seien die Bruttomonatsverdienste nach Angaben des Statistischen Amtes im unteren Einkommensbereich im ersten Quartal weit überproportional gestiegen. Backes: "Genau dies war auch das Ziel des gesetzlichen Mindestlohns." Auch habe die Zahl derjenigen, die trotz Job auf Hartz IV angewiesen sind, Ende Februar um über sechs Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen. Zum Anstieg der Beschäftigung sei es nicht wegen, sondern trotz des Mindestlohns gekommen, sagt dagegen IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch . "Der Mindestlohn hat ganz gewiss Arbeitsplätze im Niedriglohnsegment gekostet. Die negativen Effekte werden derzeit aber durch die gute Konjunktur überdeckt." Erkennbar seien die negativen Arbeitsmarkteffekte bereits im Bereich der Minijobs und bei Praktikantenplätzen.

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