Die saarländische Förderbank SIKB wird ihre Aufgaben in den kommenden Jahren noch deutlich ausweiten. Das sagte SIKB-Chef Armin Reinke am Montagabend anlässlich des Bankentages in Saarbrücken. Ein Grund dafür seien die neuen Eigenkapitalvorgaben durch die Basel-III-Richtlinien. "Die SIKB wird in Zukunft stärker gefragt werden, um gemeinsam mit Konsortialpartnern Kreditrisiken zu tragen", sagte Reinke. Weil die Banken Kredite in Zukunft mit mehr Eigenkapital absichern müssen, werde die Bereitschaft, höhere Risiken alleine zu tragen, eher sinken.

Aber auch bei der Wirtschaftsförderung könnte die SIKB Reinke zufolge eine größere Rolle spielen. Denn vor dem Hintergrund der Schuldenbremse werde es immer schwieriger werden, Unternehmens-Investitionen durch Zuschüsse zu fördern. Die SIKB könne in Kombination mit EU-Mitteln zinsgünstige Darlehen vergeben. "Auf diese Weise könnte die Mittelstandsförderung auch noch in Zukunft gestaltet werden", sagte SIKB-Chef Reinke.

Der Bankentag hatte sich als Motto rhetorisch die Frage gestellt, ob das Saarland eine Förderbank braucht. Erwartungsgemäß hat Wirtschaftsminister Heiko Maas (SPD) diese Frage bejaht. Aus wirtschaftspolitischer Sicht sei die SIKB ein wichtiger Finanzierer des Strukturwandels. Aus Unternehmenssicht seien die auf verschiedene Zielgruppen zugeschnittenen Programme zu nennen, über die der Mittelstand finanziell versorgt werden könne. Und aus Banken-Sicht wiederum gewinne die SIKB zunehmend als Konsortial-Partner an Bedeutung.

Jörg Sebastian, der mit seinem Sachverständigen-Büro SBKS in St. Wendel von der SIKB gefördert worden ist, bemängelte jedoch, dass die Förderbank zu wenig bekannt ist. Hier müsse die Bank deutlich mehr tun. Denn viele potenzielle Kunden wüssten überhaupt nicht, welche Fördermöglichkeiten ihnen im Saarland zur Verfügung stehen.